PiD - Psychotherapie im Dialog 2016; 17(01): 96-98
DOI: 10.1055/s-0041-109277
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Seelisches Leid bei körperlicher Erkrankung

Hilfreiche Angebote im Internet für Patienten und ­Therapeuten
Johanna Tränkner
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. März 2016 (online)

Die bio-psycho-soziale Perspektive Körper und Seele bilden eine Einheit – so lautet inzwischen das allgemeine Verständnis. Dass bei allen sog. Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Rheuma oder Krebs die Psyche einen immen­sen Einfluss auf Erkrankungsrisiko und Heilungsverlauf hat, wird in der Therapie jedoch oft noch zu wenig beachtet. Umgekehrt beeinflussen Erfahrungen mit Krankheiten das psychische Befinden, z. B. durch traumatische Erfahrungen nach medi­zinischen Eingriffen, der Konfrontation mit dem eigenen Sterben, dem Verlust an Funktionalität, krankheitsbedingten Einschränkungen im Alltag und dem veränderten Umgang mit dem sozialen Umfeld. Es ist nachvollziehbar, dass Menschen an ihre Grenzen kommen, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden, das Rezidiv eines Tumors befürchten oder nach einer Diabetesdiagnose ihr Leben umstellen müssen. Dabei profitieren Patienten von einer bio-psycho-sozialen Sicht in Forschung und Praxis, wobei Körper, Psyche und soziale Komponenten in der Therapie gleichermaßen berücksichtigt werden.

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