Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(04): e3
DOI: 10.1055/s-0041-1726584
Abstracts
AGO der OEGGG

Die ambulante Hysteroskopie: eine sichere, gut tolerierbare und schmerzarme Untersuchungsmethode bei Verdacht auf Endometriumkarzinom

B Bergmeister
Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern
,
J Lafleur
Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern
,
T Küssel
Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern
,
L Hefler
Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern
› Institutsangaben
 

Einleitung Die Hysteroskopie zur Detektion von endometrialen Pathologien ist seit vielen Jahren der Goldstandard. Die Untersuchung kann im ambulanten Setting ohne Narkose oder im Rahmen eines stationären Aufenthaltes in Allgemeinanästhesie durchgeführt werden. Ziel dieser Evaluierung war es die Erfolgsrate, die perioperativen Schmerzen, den Zeitaufwand und die Zufriedenheit der Patientinnen in Bezug auf die Hysteroskopie ohne Narkose in anhand einer eigenen Serie mit einem neu in Österreich verfügbarem Einmalhysteroskop zu evaluieren.

Material und Methodik Im Rahmen einer retrospektiven Auswertung wurden Daten von 33 Frauen, bei denen eine ambulante Hysteroskopie mittels LINA OPERÅSCOPE™ ohne Narkose durchgeführt wurde, analysiert. Patientinnen wurden nicht extra auf mögliche Ausschlusskriterien für eine ambulante Hysteroskopie wie eine Zervikalstenose untersucht.

Ergebnisse 33 ambulante Hysteroskopien wurden im Zeitraum von November 2020 bis Jänner 2021 durchgeführt. Die häufigsten Indikationen waren ein bestehender Kinderwunsch 9/33 (27 %), postmenopausale Blutungen 6/33 (18 %), der sonographische Verdacht eines Polypen 5/33 (15 %) gefolgt von der sonographischen Endometriumhyperplasie 4/33 (12 %), dem Lost-IUD 4/33 (12 %), einem PAP IIIG 3/33 (9 %) und einer Blutungsstörung 2/33 (6 %). Das mittlere Alter der Patientinnen war 47.1 Jahre. Von den 33 Patientinnen waren 19 (57,6 %) prämeno- und 14 (42,4 %) postmenopausal. 6/33 (18 %) Eingriffen mussten abgebrochen werden, ein Zusammenhang mit den postmenopausalen Status konnte nicht gezeigt werden (p = 0,7). Der häufigste Grund für den Abbruch war die Zervikalkanalstenose 5/6 (83,3 %). Die Schmerzen wurden während der Untersuchung auf der visuellen Analogskala mit 3,2 von 10 angegeben. Die mittlere Eingriffsdauer belief sich auf 14 Minuten. Komplikationen traten keine auf. 30/33 (91 %) der Patientinnen würden den Eingriff erneut ohne Narkose durchführen lassen.

Zusammenfassung Die ambulante Hysteroskopie ist eine sichere und gut durchführbare Operation, die mit wenig perioperativen Schmerzen einhergeht. Der häufigste Abbruchgrund ist die Zervikalkanalstenose.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. April 2021

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