Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2021; 49(03): 232
DOI: 10.1055/s-0041-1729421
Posterpräsentationen
Experimentelle Pathologie

Evolution auf molekularer Ebene II: Gemeinsamkeiten von CLCA2 bei Sauropsiden und Säugern

F Bartenschlager
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
,
N Klymiuk
2   Klinik für Kardiologie, Technische Universität München
,
AD Gruber
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
,
L Mundhenk
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
› Author Affiliations
 

Einleitung Der CLCA-Cluster 2 (CLCA, engl.: chloride channel regulators, calcium-activated) weist bei allen untersuchten Säugetieren ein einziges Gen auf, dessen Produkt vorwiegend in verhornendem Epithel exprimiert wird. Bisher ist unbekannt, ob dieses Gen auch in anderen Wirbeltierklassen konserviert ist. Daher wurden CLCA2-Orthologe in ausgewählten Sauropsidenspezies analysiert.

Material und Methoden Die Genomstruktur und die Proteinsequenzen von CLCA2-Orthologen in 4 Sauropsidenspezies (Afrikanischer Strauß, Haushuhn, Pute, Bartagame) wurden in silico analysiert. Die Gewebeexpression von CLCA2 wurde mittels Immunhistochemie mit eigens generierten Anti-CLCA2-Antikörpern untersucht.

Befunde Wie bei Säugern fand sich nur ein CLCA2-Gen in den Sauropsiden. Deren Proteinsequenzen wiesen alle dem Säuger-CLCA2 identischen Funktionsdomänen auf. Weiterhin fand sich in allen untersuchten Spezies eine CLCA2-Expression in mehrschichtigem, nicht verhornendem Epithel.

Schlussfolgerung Die genomische Struktur, die Proteinstruktur sowie das zelluläre Expressionsmuster von CLCA2 sind zwischen Sauropsiden und Säugern vergleichbar. Diese Konservierung spricht für eine evolutionär alte, ähnliche Funktion des Proteins.



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Article published online:
22 June 2021

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