Belastung und Beanspruchung bei digitalisierter Arbeit – Erhebung in der lidA-Kohortenstudie

Einleitung Das Thema digitalisierte Arbeit (digArb) wird in der Literatur selten umfassend gedacht. Insbesondere Belastung und Beanspruchung durch digArb wird noch zu wenig als Teil der Gesamt-Arbeitssituation konzeptualisiert, wenn z. B. „Arbeitszunahme wegen IT“ erfragt wird, ohne generelle Arbeitszunahme zu untersuchen.

Methode Die lidA-Kohortenstudie untersucht seit 2009 das Zusammenspiel von Arbeit, Gesundheit und Erwerbsteilhabe bei älteren Erwerbstätigen. Neben einem Kernbestand von Fragen hat Studienwelle 3 (2018) einen Schwerpunkt „Auswirkung der Nutzung digitaler Arbeitsmittel“. Aufgrund der hohen Bevölkerungsrepräsentativität befasst sich die lidA-Studie mit einer Vielzahl von Berufsgruppen. Ein umfassender Ansatz zur Erfassung der Belastung und Beanspruchung durch digArb ist auch unter diesem Aspekt wichtig, weil eine zu kleingliedrige berufsspezifische Expositionserfassung zu geringen Prävalenzen führen würde.

Ergebnisse Die Belastung durch digArb wird in der lidA-Studie erstens operationalisiert über das Ausmaß (Häufigkeit der Verwendung digitaler Arbeitsmittel sowie „workload increase (IT)“ nach Day et al., 2012). Zweitens werden die Qualitäten digArb abgebildet durch sechs Kurzskalen wie Lernanforderungen und IT-Unterstützung im Betrieb (a. a. O.). Auch erweiterte arbeitsbezogene Erreichbarkeit wird erhoben. Inwieweit die Qualitäten (z. B. Lernanforderungen) sich als Ressourcen erweisen, soll empirisch überprüft werden.

Diskussion Neben der Verbreitung digArb, auch in Untergruppen, soll zudem deren Auswirkungen untersucht werden: als Beanspruchungsmaß Sicherheit im Umgang mit und Zufriedenheit mit digArb, als mögliche Beanspruchungsfolgen Arbeitsfähigkeit, Gesundheit und Erwerbs¬motivation.

Gefördert durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (FP-0403).

Publication History

Article published online:
02 September 2021