Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 668
DOI: 10.1055/s-0041-1732004
Mittwoch 22.09.2021
Vorträge

Hat sich die berufliche Belastung, der Gesundheitszustand und die Berufszufriedenheit sächsischer Ärzte über die letzte Dekade hinweg verändert?

F Hussenoeder
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
I Conrad
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
SG Riedel-Heller
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
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Einleitung Ärztliche Tätigkeiten gehen mit einer hohen Anzahl unterschiedlicher Belastungsfaktoren einher. Ziel der Studie ist, die momentane Situation der sächsischen Ärzteschaft hinsichtlich beruflicher Belastung, Gesundheitszustand und Berufszufriedenheit darzustellen und in Bezug zu setzen zu den Ergebnissen einer früheren Untersuchung aus dem Jahr 2007.

Methoden Die fragebogenbasierte Querschnittsstudie basiert auf einer repräsentativen Stichprobe sächsischer berufsaktiver Ärzte im Jahr 2019. Durch die Sächsische Landesärztekammer (SLÄK) wurde eine Stichprobe von 4520 Ärzten aus der Grundgesamtheit der 18.085 im Jahr 2019 ärztlich tätigen Mediziner in Sachsen gezogen. Von den 1465 zurückgeschickten Fragebögen konnten 1412 in die Analyse eingehen. Schwerpunkte der standardisierten Erhebung sind Belastungen (Arbeitsanforderungen, z.B. die Anzahl von realen Arbeitsstunden), Risikofaktoren, Gesundheit, Resilienz, Work-Life Balance und Wohlbefinden.

Ergebnisse Nach wie vor ist die sächsische Ärzteschaft einer hohen beruflichen Belastung ausgesetzt, auch wenn diese sich seit der ersten Erhebung im Jahr 2007 verringert hat. Verbesserungen haben sich bezüglich Freizeit und Gesundheitsverhalten ergeben. Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit sind weiterhin hoch. Die Erkrankungen des Bewegungsapparates liegen sowohl hinsichtlich der Verbreitung als auch der Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit an erster Stelle. Problematisch erscheint die Beeinträchtigung durch psychische Erkrankungen, die seit der Ersterhebung zugenommen hat.

Fazit Die berufliche Zufriedenheit und das Wohlbefinden von Ärzten sind nicht nur für die Ärzte selbst von Bedeutung. Wir wissen, dass diese Indikatoren auch zur Zufriedenheit der Patienten und zu einer besseren medizinischen Versorgung beitragen.



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Article published online:
02 September 2021

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