Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 672
DOI: 10.1055/s-0041-1732017
Mittwoch 22.09.2021
Vorträge

Health Apps in der Suizidprävention – Eine Befragung zur Zielgruppenakzeptanz

B Reime
1   Angewandte Gesundheitswissenschaften, HS Furtwangen, Furtwangen, Deutschland
,
S Masur
1   Angewandte Gesundheitswissenschaften, HS Furtwangen, Furtwangen, Deutschland
,
L Blattert
1   Angewandte Gesundheitswissenschaften, HS Furtwangen, Furtwangen, Deutschland
,
P Warth
1   Angewandte Gesundheitswissenschaften, HS Furtwangen, Furtwangen, Deutschland
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Einleitung Deutschlandweit begehen jährlich über 9.000 Menschen Suizid, darunter befinden sich ca. 600 junge Menschen unter 25 Jahren. Es wurde der Frage nachgegangen, wie hoch die Zielgruppenakzeptanz von Health Apps in der Suizidprävention von jungen Menschen ist und welche Faktoren die Akzeptanz einer solchen App beeinflussen.

Methoden Qualitative Interviews wurden mit 10 jungen Erwachsenen (vier leitfadengestützte Einzelinterviews und eine Fokusgruppe mit sechs Teilnehmer*innen) geführt, welche bereits mit Suizidalität konfrontiert waren. Ferner wurden vier Expert*innen, welche ihre berufliche Tätigkeit im Umfeld von Jugendlichen ausüben, zur Akzeptanz einer Health-App zur Suizidprävention befragt. Es erfolgte eine thematische Analyse nach Braun und Clarke (2006).

Ergebnisse Es wurden vor allem Diskretion, Qualität der Inhalte und ein niedrigschwelliger und schneller Zugang zu webbasierten Hilfsangeboten als beeinflussende Faktoren genannt. Die Akzeptanz gegenüber suizidpräventiven Health-Apps war in der Zielgruppe und bei Expert*innen grundsätzlich hoch.

Fazit Die Zielgruppenakzeptanz von Health Apps in der Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene ist in dieser kleinen Stichprobe hoch. Bisher wurden Fördergelder weitgehend für Expert*innengruppen aus dem klinisch-psychiatrischen Setting ausgeschrieben. Breit angelegte Studien mit gemeindepsychologischem partizipativen Ansatz sollten gefördert werden, um Strategien der universellen und selektiven Prävention wie zum Beispiel der webbasierten Krisenbegleitung zu untersuchen.



Publication History

Article published online:
02 September 2021

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