Titel: Eine qualitative Analyse internationaler Leitlinien und Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte zum Umgang mit eigener Gesundheit.

Einleitung Ärztinnen und Ärzte verfügen im Vergleich zu nichtärztlichen Patientinnen und Patienten über ein umfangreicheres Fachwissen sowie einen erleichterten Zugang zu Leistungen des Gesundheitssystems. Im anglistischen Sprachraum existieren spezifische Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte zum Umgang mit eigener psychischer wie physischer Gesundheit und Krankheit. Derartige Empfehlungen liegen in Deutschland nicht vor.

Mit dieser Studie sollen Themen, Empfehlungsstärke und Adressierung von Empfehlungen in vorhandenen Dokumenten analysiert werden.

Methodik Eine gezielte Internetrecherche auf Webseiten internationaler Ärzteverbände und Ärzteverwaltungsinstitutionen erfolgte im Zeitraum April – Juni 2019. Eingeschlossen wurden offizielle, frei zugängliche, deutsch- oder englischsprachige Dokumente mit Empfehlungen zum Thema Ärztegesundheit. Die Analyse erfolgte anhand Methoden der Dokumentenanalyse nach S.-P. Ballstaedt und strukturierend qualitativer Inhaltsanalyse nach U. Kuckartz.

Ergebnisse 17 Dokumente konnten analysiert werden. Alle Dokumente raten von Selbst- und Angehörigenbehandlung ab und empfehlen die Inanspruchnahme unabhängiger Hausärztinnen und Hausärzte. Weitere Themen und Empfehlungsstärken unterscheiden sich in den Dokumenten. Die Empfehlungen richten sich an individuelle Ärztinnen und Ärzte als auch an Ärzteverwaltungsinstitutionen sowie Krankenhäuser als Arbeitgeber und Ausbildungsstätten.

Fazit Die Ergebnisse geben einen systematischen Überblick über Themen und Empfehlungsstärken zur Ärztegesundheit und können einen Beitrag zur Entwicklung von Empfehlungen in Deutschland leisten.

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Article published online:
02 September 2021