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DOI: 10.1055/s-0041-1732068
Ungleiche Startchancen für die Schule - Ergebnisse aus den schulärztlichen Untersuchungen in NRW
Einleitung Die Daten der schulärztlichen Untersuchungen 2017 aus NRW wurden dahingehend analysiert, ob zum Zeitpunkt der Einschulungsuntersuchungen bereits ungleiche Startchancen für die Schule nach der sozialen Herkunft bestehen.
Methoden Auffälligkeiten in den Untersuchungsbereichen „Vorläuferfähigkeit des Erlernens von Schreiben und Lesen“(V-SL), „Vorläuferfertigkeiten des Rechnens“ (V-Re) und „Kompetenzen in der deutschen Sprache“ (KD) wurden mit multiplen logistischen Regressionen auf Risikofaktoren und protektive Faktoren hin analysiert. Als Prädiktoren wurden „Erstsprache nicht deutsch“ (Migration), „niedrige Bildung der Eltern“ (Bildung), „Bezug von Transferleistungen“ (Armut), sowie „Kindergartenbesuchszeit ≥2 Jahre“ (KiTa) aufgenommen. Als Kontrollvariable diente das Geschlecht. Jungen wurden mit dem Wert „1“ Mädchen mit „0“ kodiert.
Ergebnisse Folgende Einflüsse der Prädiktoren für Auffälligkeiten in den drei Untersuchungsbereichen wurden ermittelt Exp(B):
V-SL: Bildung =2.29, Geschlecht =1.99, Armut =1.46, Migration =1.37, KiTA =0.65.
V-Re: Bildung =2.43, Migration =1.94, Armut =1.4, Geschlecht =1.22, KiTA =0,42.
KD: Migration =6.94, Bildung =2.64, Armut =1.63 Geschlecht =1.2, KiTA = 0.42
Fazit Die Analyse zeigt, dass die schulischen Startchancen abhängig von der sozialen Herkunft sind. In den Bereichen der Vorläuferfertigkeiten (V-SL und V-Re) scheint die Bildung den höchsten Einfluss zu haben. Im Bereich Sprache (KD) ist die Bildung der Eltern ebenfalls ein wichtiger Prädiktor. Es zeigt sich, dass der Besuch einer KiTa einen sozialkompensatorischen Effekt hat.
Publication History
Article published online:
02 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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