Mobiles Online-Portal für Fragen zu Abhängigkeitserkrankungen in Stuttgart - Eine partizipative Untersuchung zur Gestaltung der kommunalen Online-Suchtberatung

Einleitung Das riskanteste Konsumverhalten psychoaktiver Substanzen zeigt sich meist im Jugend- und jungen Erwachsenenalter [1]. Bestehende Suchtpräventions-Programme scheinen diese Zielgruppe nicht ausreichend anzusprechen [2], u.a. wegen der schwer zu beurteilenden Qualität, fehlenden Orientierungshilfen und Privacy-Normen [3]. Jugendliche und junge Erwachsene nutzen das Internet zu privaten Zwecken und ca. 83% über ein mobiles Endgerät [4]. Für gesundheitsrelevante Fragen ist neben Hausarzt oder Familie für 15- bis 25-Jährige das Internet eine wichtige Anlaufstelle [5,3].

Methoden Unter Partizipation der Zielgruppe soll daher ein bedarfsorientiertes Online-Angebot im Stuttgarter Suchthilfesystem eingerichtet werden [6]. Mithilfe von Blitzbefragungen, Fokusgruppen und angeleiteten Arbeitsgruppen (Mixed-Method) mit teilstrukturierten Interviewleitfäden soll eine hohe Stufe der Partizipation erreicht werden [7], sodass Vertreter*innen an Entscheidungen der Konzeption eines mobilen Online-Portals für Fragen zu Abhängigkeitserkrankungen in Stuttgart beteiligt sind [6].

Ergebnisse Zu erwarten ist, dass Vertreter*innen der Zielgruppe allgemeine Informationen über psychoaktive Substanzen, Orientierungshilfen im Stuttgarter Suchthilfesystem sowie eine Live-Chat-Beratung als notwendige Funktionen sehen, da sie in ihren Entscheidungs-prozessen bei der Wahl von Hilfsangeboten mittels Online-Informationsbereitstellung oder Online-Beratung positiv beeinflusst werden können [8]. Nach den Untersuchungen werden die Annahmen überprüft.

Fazit Das mobile Online-Angebot soll für Betroffene im Stuttgarter Suchthilfesystem eine „[…] höchst individuelle und damit effektivere Prävention und Behandlung ermöglichen“ [9, S.126], welche die Bedürfnisse der Zielgruppe in den Fokus nimmt.

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Article published online:
02 September 2021