Arbeitsorganisatorische Einflussfaktoren auf die Gesundheit von Pflegekräften in stationären Pflegeeinrichtungen

Einleitung Die Altenpflege in stationären Pflegeeinrichtungen verkörpert das Image einer physisch wie psychisch anstrengenden Tätigkeit. Knapper werdende Ressourcen in der Pflegebranche, der steigende Bedarf an Pflegeleistungen, Arbeitsverdichtung sowie komplexer werdende qualitative Anforderungen in den pflegerischen Versorgungen, lassen das Risiko für physische und psychische Beschwerden weiter steigen [1]. Ziel der Studie war es, Arbeitsbelastungen zu identifizieren, welche mit gesundheitlichen Beschwerden von Pflegekräften assoziiert werden können.

Methoden In der Querschnittsstudie wurden 2016/17 insgesamt 435 Pflegekräfte aus 12 Pflegeeinrichtungen bundesweit, mittels standardisiertem Fragebogen, befragt. Einflussfaktoren wurden mit logistischen und linearen Regressionsmodellen untersucht. Effekte wurden als Odds Ratio mit 95 % Konfidenzintervall ausgewiesen. Die Bestimmung der Modelgüte erfolgte via R².

Ergebnisse Der Rücklauf war 57 %. Die Odds Ratios für die jeweiligen physischen Beschwerdebilder reichten von 1,15 -1,26. Die Modelle zum Einfluss von qualitativen und quantitativen Arbeitsbelastungen auf die psychische Gesundheit waren signifikant.

Fazit Die Studie zeigte negative signifikante Effekte von qualitativer und quantitativer Arbeitsbelastung auf die physische sowie psychische Gesundheit von Pflegekräften im stationären Setting. Die Ergebnisse decken sich mit vergleichbaren Untersuchungen und sind für die Studienpopulation repräsentativ. Durch Verbesserung der quantitativen und qualitativen Arbeitsbedingen kann das Risiko für physische und psychische Beschwerden minimiert werden.

Publication History

Article published online:
02 September 2021

• Quellenangaben

• 1 Nienhaus A. Psychische Belastungen und MSE in der Pflege, in in Fachtagung „Psychische Belastungen und Gesundheit im Beruf. 2013: UKE Hamburg Eppendorf.