Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 712-713
DOI: 10.1055/s-0041-1732160
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

Assoziation zwischen Manuellen Arbeitsprozessen und Schmerzen im Bereich der Hände in der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018

C Müller
1   Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland
,
M Sauter
1   Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland
,
J Barthelme
1   Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland
,
C Brendler
1   Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland
,
F Liebers
1   Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland
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Einleitung Manuelle Arbeitsprozesse stellen eine der häufigsten Formen physischer Belastung dar. Ein Zusammenhang zwischen manuellen Arbeitsprozessen und Beschwerden im Bereich der Hand gilt als belegt. Ziel der Auswertung ist, die Expositionsprävalenz dieser Belastungsart für die deutsche Erwerbstätigenbevölkerung abzuschätzen. Zudem soll die Assoziation zwischen Handbeschwerden und der Intensität der Exposition aufgezeigt werden.

Methoden Die Untersuchung ist eine Sekundärdatenanalyse der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. 14.414 Erwerbstätige im Alter zwischen 15-67 Jahren, die mindestens 35 Stunden die Woche arbeiten wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Selbstangaben zur Häufigkeit manueller Arbeitsprozesse (nie, selten, manchmal, häufig) werden stratifiziert nach Geschlecht und Berufsgruppe ausgewertet. Als Effektschätzer für den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit manueller Arbeitsprozesse und Beschwerden in den Händen in den letzten 12 Monaten werden adjustierte Prävalenzratios (PR) berichtet (robuste log-lineare Poisson-Regression).

Ergebnisse 32,6 % der Männer und 31,1 % der Frauen geben an häufig manuelle Arbeitsprozesse auszuführen. Es zeigt sich eine positive Assoziation zwischen manuellen Arbeitsprozessen und Handbeschwerden. Erwerbstätige, die angaben „häufig“ manuelle Arbeitsprozesse zu tätigen, weisen ein 2,26-fach (2,00 - 2,55) erhöhtes Risiko auf Schmerzen in den Händen anzugeben im Vergleich zur Referenzgruppe, die „nie“ manuelle Arbeitsprozesse ausführen.

Fazit Das Risiko in den letzten 12 Monaten Beschwerden im Bereich des Armes anzugeben, steigt mit der selbst angegebenen Häufigkeit manueller Arbeitsprozesse. Ein besonderer Präventionsbedarf ist bei Erwerbstätigen mit derartiger Belastung zu beachten.



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Article published online:
02 September 2021

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