Z Gastroenterol 2021; 59(08): e183
DOI: 10.1055/s-0041-1733547
Kolorektales Karzinom
Freitag, 17. September 2021, 16:15–17:43 Uhr, Saal 5
Dünndarm, Dickdarm und Proktologie

Vergleich der Wertigkeit der Magnetresonanztomographie und des endorektalen Ultraschalls beim lokalen Staging des Rektumkarzinoms. Implikationen für die Totale Neoadjuvante Therapie

J Nolde
UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
C Benecke
UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
U Wellner
UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
T Keck
UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Den lokalen Stagingverfahren beim Rektumkarzinom wird zukünftig durch die Etablierung der totalen neoadjuvanten Therapie (TNT) einen erheblichen Bedeutungszuwachs erfahren.

Ziele In der gültigen S3-Leitlinie werden kaum differenzierte Aussagen über den Vergleich der Wertigkeiten der lokalen Stagingverfahren getroffen, sodass das Ziel dieser retrospektiven Studie der Vergleich der diagnostischen Genauigkeit der MRT bzw. des endorektalen Ultraschalls (EUSR) mit dem histopathologischen Ergebnis war.

Methodik Im Zeitraum von 1/2015 bis 12/2019 erhielten 119 Patienten mit einem histologisch nachgewiesenem Rektumkarzinom im Rahmen des Stagings bzw. Re-Stagings parallel sowohl eine rektale Endosonographie als auch ein MRT-Becken. Die hierbei ermittelten T- bzw. N-Stadien wurden mit dem histopathologischen Ergebnis verglichen und die Genauigkeit der Verfahren statistisch analysiert.

Ergebnis Die Genauigkeit (Accuracy) des EUSR im Stadium T0/T1/T2 betrug 0.8276, der MRT 0.3793. Im Stadium T3/T4 EUSR: 0.8167, MRT: 0.85. Die Genauigkeit der korrekten Stagings von Lymphknotenmetastasen war stadienunabhängig bei beiden Verfahren vergleichbar (T1/2: EUSR 0.8621, MRT 0.6724, T3/4 EUSR 0.7241, MRT 0.6586). Die Subgruppen der Patienten mit primärer Resektion bzw. Re-Staging nach Neoadjuvanz zeigten keine Unterschiede zwischen den beiden Untersuchungsverfahren.

Schlussfolgerung Gerade Im Stadium ≤T2 zeigt der endorektale Ultraschall in unserem Untersuchungsgut eine deutlich höhere Genauigkeit für das T-Stadium als die MRT. Da gerade für diese Subgruppe von Patienten noch kein verbindliches Restaging-Konzept im Rahmen der TNT etabliert ist, sollte zur Entscheidung Resektion vs. Watch&Wait in jedem Fall auch eine endorektale Ultraschalluntersuchung gefordert werden.



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Article published online:
07 September 2021

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