Z Gastroenterol 2021; 59(08): e215
DOI: 10.1055/s-0041-1733632
Translationale grundlagenorientierte Hepatologie
Donnerstag, 16. September 2021, 10:30-11:50
Leber und Galle

TGFβ beeinflusst die Polarisation von aus dem Knochenmark stammenden Makrophagen in vitro sowie die Polarisation von CCR2-abhängig rekrutierten Makrophagenpopulationen in der Leber nach partieller Hepatektomie

SD Wolf
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Experimentelle Hepatologie, Düsseldorf, Deutschland
,
C Ehlting
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Experimentelle Hepatologie, Düsseldorf, Deutschland
,
T Luedde
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Experimentelle Hepatologie, Düsseldorf, Deutschland
,
JG Bode
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Experimentelle Hepatologie, Düsseldorf, Deutschland
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Einleitung TGFβ ist an der Regulation entzündlicher Prozesse beteiligt. Da der Verlauf entzündlicher und auch regenerativer Prozesse im Körper maßgeblich durch Immunzellen reguliert wird und hierbei Makrophagen, die sich ihrem jeweiligen Mikromilieu anpassen, eine wichtige Rolle spielen, ist der Einfluss von TGFβ auf diese Zellen von besonderem Interesse.

Ziele Anliegen der Untersuchungen war es die Veränderung der Makrophagenpolarisierung im Laufe der Leberregeneration nach PHx zu charakterisieren und den Einfluss des durch Hepatozyten bestimmten Mikromilieus auf diese zu analysieren.

Methodik Die Untersuchung der Leberregeneration erfolgte nach 2/3 partieller Hepatektomie (PHx) an wt Mäusen, an CCR2 ko Mäusen sowie an Mäusen mit Depletion des TGFβR2 Gens in myeloiden Zellen. Die Änderung der Polarisierung wurde durchflusszytometrisch bestimmt. Ferner wurde ein Ko-Kultur-Modell etabliert, welches die Untersuchung der interzellulären Kommunikation zwischen primären Maushepatozyten und aus Knochenmark generierten Makrophagen ermöglicht.

Ergebnis Nach PHx konnte eine rasch zunehmende Makrophagensubpopulation detektiert werden, die sich durch eine erhöhte Expression von CD11b und CD14 auszeichnet. Diese Population zeigt im Verlauf der Regeneration komplexe Veränderungen der Oberflächenexpression von Polarisierungsmarkern wie u.a. CD163, CD2016 und MHCII. Dass es sich hierbei um in die Leber rekrutierte Zellen handelt, wurde durch die Verwendung von CCR2 depletierten Mäusen belegt. In in vitro Untersuchungen induzierten Hepatozyten mittels des von ihnen erzeugten Mikromilieus eine Polarisierung, die derjenigen von alternativ aktivierten Makrophagen ähnelt und durch verstärkte Expression von Polarisierungsmarkern wie CD206, CD163, Arginase, Stabilin1 und IL-10 charakterisiert ist. Analysen von Sekretom und Proteom sowie von Tieren mit Deletion des TGFbR2 legen nahe, dass eine erhöhte Konzentration von aktivem TGFβ die Differenzierung von Monozyten zu alternativ aktivierten Makrophagen inhibiert.

Schlussfolgerung Im Zuge der Leberregeneration nach PHx kommt bei rekrutierten Makrophagen zu komplexen Veränderung der Polarisierung, wobei unter anderem Hepatozyten und ihrem inhibitorischen Einfluss auf die Aktivierung von TGFb eine relevante Bedeutung zukommt.



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Article published online:
07 September 2021

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