Z Gastroenterol 2021; 59(08): e218-e219
DOI: 10.1055/s-0041-1733642
Innovative Chirurgie der Leber
Freitag, 17. September 2021, 10:30-11:34 Uhr, Saal 5
Leber und Galle

Komplexitätsadjustierte Lernkurven für die robotergestützte Leberresektion

F Krenzien
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
M Schmelzle
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
W Schöning
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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C Benzing
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
T Malinka
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
L Feldbrügge
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
J Pratschke
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund Die robotergestützte Leberresektion steht derzeit im Fokus und wird zunehmend für ausgedehnte Resektionen eingesetzt. Interessanterweise gibt es keine Daten für die Lernkurve, die für die Implementierung neuer Techniken wichtig ist.

Methoden Es wurde eine kumulative Summenanalyse (CUSUM) des Iwate-Scores für die robotergestützte Leberresektion durchgeführt. Eine Risikoadjustierung wurde für Operationszeit, Bluttransfusion, Konversion und Dauer des Krankenhausaufenthalts durchgeführt. Die segmentale Regression wurde verwendet, um den Cut-Off der Zunahme der Komplexität der robotergestützten Leberresektion zu erfassen. Die Daten wurden retrospektiv in der Klinik für Chirurgie der Charité Universitätsmedizin Berlin erhoben. Für die statistische Hypothesenprüfung wurde der Pearson´s Chi-Quadrat-Test verwendet.

Ergebnisse Insgesamt wurden 132 robotergestützte Leberresektionen zwischen April 2018 und Dezember 2020 durchgeführt. Das Ausmaß der Resektion zeigte einen kurzzeitigen Anstieg, um dann nach nur 15 Eingriffen in einen stabilen Zustand überzugehen. Nach der CUSUM-Analyse wurde nach 97 Eingriffen eine Zunahme der Komplexität der Eingriffe beobachtet. Ein reziproker Trend wurde für die risikoadjustierte Bluttransfusion und die Dauer des Eingriffs beobachtet, wo es einen anfänglichen Anstieg und später einen Rückgang der Parameter gab. Die risikoadjustierte Krankenhausverweildauer unterschied sich nicht zwischen den beiden Zeiträumen (T1 vs. T2). Mit zunehmender Erfahrung stieg die Anzahl der Hemihepatektomien rechts (einschließlich erweiterter Resektion, n = 41, P < 0,0001) und Hemihepatektomien links (einschließlich erweiterter Resektion, n = 21, P < 0,09).

Schlussfolgerungen Zusammenfassend wird eine Lernkurve dargestellt, die auch bei der robotergestützten Leberresektion Relevanz hat. Dies muss bei der Implementierung eines Operationsroboters berücksichtigt werden und die Wahl des Schwierigkeitsgrades der Leberresektion zu Beginn begründen.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

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