Z Gastroenterol 2021; 59(08): e221
DOI: 10.1055/s-0041-1733648
Resektion maligner Lebertumore und Lebertransplantation
Mittwoch, 15. September 2021, 13:30-14:42 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 1
Leber und Galle

Hypertrophie-induzierende Verfahren beeinflussen nicht das Überleben nach Resektion kolorektaler Lebermetasen

K Jöchle
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
I Amygdalos
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
A Chrysos
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
K Gelova
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
J Böcker
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
TF Ulmer
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
UP Neumann
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
A Lambertz
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
SA Lang
RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Fast 70% der Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen (KRLM) sind bei Diagnosestellung irresektabel. Durch Fortschritte in chirurgischer Technik und systemischer Therapien kann einigen dieser Patienten eine kurative Resektion ermöglicht werden.

Ziele Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss Hypertrophie-induzierender Verfahren auf das Überleben nach kurativer Resektion bilateraler KRLM zu untersuchen.

Methodik Patienten, die eine Resektion bilateraler KRLM erhielten und in unserer Biobank eingeschlossen sind, wurden retrospektiv analysiert. Hypertrophie induzierende Verfahren wurden definiert als zweizeitige Leberresektion, Pfortaderembolisation (PVE) oder ALPPS. Das Gesamt- und Rezidiv-freie Überleben wurde mittels Log-Rank Statistik berechnet und Risikofaktoren mittels Cox-Regressions Analyse analysiert.

Ergebnisse Von 103 Patienten mit bilateraler Metastasierung erhielten 44 Patienten (43%) ein Hypertrophie-induzierendes Verfahren. Diese Patienten wiesen signifikant häufiger eine synchrone Metastasierung (p=0,008), sowie eine in Anzahl (p=0,040) und Größe (p=0,006) signifikant erhöhte Metastasenlast auf als Patienten mit einzeitiger Resektion. Das Gesamtüberleben war für beide Gruppen vergleichbar (p=0,134). Obwohl sich ein Trend hin zu einem verkürzten Rezidiv-freien Überleben für Patienten mit Hypertrophie-induzierendem Verfahren zeigte (p=0,053), bestätigte sich dies in der multivariaten Cox-Regressions Analyse nicht (p=0,438).

Schlussfolgerung Hypertrophie-induzierendes Verhalten vor Resektion von KRLM führen nicht zu einer Verschlechterung des onkologischen Gesamt- und Rezidiv-freien Überlebens. Aus diesem Grund sind intensivierte Therapiestrategien nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig, um diesen Patienten ein adäquates onkologisches Ergebnis zu ermöglichen.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

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