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DOI: 10.1055/s-0041-1733674
Zirkulierendes Angiogenin als nicht-invasiver Marker der TIPS-Dysfunktion
Einleitung Die Pathogenese der portalen Hypertension ist multifaktoriell und beinhaltet eine pathologisch intrahepatische Angiogenese. Angiogenin ist ein potenter Mediator der Angiogenese, allerdings ist dessen Stellenwert in der Pathogenese der portalen Hypertension bisher noch unbekannt.
Ziele In dieser Studie untersuchen wir den Zusammenhang zwischen zirkulierendem Angiogenin und portaler Hypertension.
Methodik Hierfür wurden die Angiogenin-Spiegel in der Pfortader und der Vena cava inferior von 23 Patienten vor TIPS-Anlage (11/1997-08/2003; nicht-gecoverter Stent), sowie bei 39 Patienten bei einer Kontroll-Angiographie nach TIPS-Anlage bestimmt und mit dem porto-systemischen Druckgradienten korreliert.
Ergebnis Bei TIPS-Anlage zeigten sich signifikant höhere Angiogenin-Spiegel in der Vena cava inferior als in der Pfortader (P = 0.048). Bei einer Kontroll-Angiographie, 10-14 Tage nach suffizienter Drucksenkung durch TIPS, zeigten sich die zentral gemessenen Angiogenin-Konzentrationen invers korreliert mit dem portal-systemischen Druckgradienten (P< 0.001) ([Abbildung 1]). Zudem wurden signifikant niedrigere Angiogenin-Konzentrationen gemessen, wenn eine TIPS-Revision notwendig war (P = 0.01) ([Abbildung 2]).
Schlussfolgerung Zirkulierendes Angiogenin stammt bei Patienten mit Leberzirrhose und schwerwiegender portaler Hypertension überwiegend aus der geschädigten Leber. Dies könnte einen Escape-Mechanismus darstellen, um die portale Hypertension abzuschwächen. Hierbei spielen möglicherweise angiogenetische, sowie anti-inflammatorische Eigenschaften des Angiogenin eine Rolle.
Publication History
Article published online:
07 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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