Z Gastroenterol 2021; 59(08): e252
DOI: 10.1055/s-0041-1733730
HCC und CCC
Freitag, 17. September 2021, 15:00-16:20 Uhr, Saal 4
Ultraschall und andere schnittbildgebende Verfahren

Kontrastmittelsonographie (CEUS) für die nicht-invasive HCC-Diagnostik - eine prospektive, multizentrische Analyse bei 395 Hochrisikopatienten mit histologisch gesichertem Herd

B Schellhaas
1   Medizin 1, Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
T Bernatik
2   Kreisklinik Ebersberg, Ebersberg, Deutschland
,
K Dirks
3   Rems-Murr-Kliniken Winnenden, Winnenden, Deutschland
,
D Jesper
1   Medizin 1, Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
M Mauch
4   Krankenhaus Sigmaringen, Sigmaringen, Deutschland
,
A Potthoff
5   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
,
P Zimmermann
6   Waldklinikum Gera, Gera, Deutschland
,
D Strobel
1   Medizin 1, Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
DEGUM CEUS HCC Study Group › Author Affiliations
 

Einleitung Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) in zirrhotischer Leber zeigt charakteristischerweise in der Kontrastmittelsonographie (CEUS) ein Muster von arteriellem Hyperenhancement (APHE) mit anschließendem spät-beginnenden (>60 Sekunden), mildem Kontrastmittel-Auswaschen. Großen retrospektiven Studien zufolge findet sich dieses Auswasch-Muster bei der überwiegenden Mehrheit der HCCs.

Ziele Ziel der Studie war eine prospektive, multizentrische Validierung der typischen CEUS-Muster von HCC- und Nicht-HCC-Läsionen im klinischen Alltag.

Methodik HCC-Risikopatienten (76,5 % Zirrhose) mit fokaler Leberläsion im B-Bild-Ultraschall erhielten prospektiv in einem multizentrischen Setting eine Kontrastmittelsonographie. Mittels Online-Eingabemasken wurden klinische und paraklinische Daten erfasst. Es erfolgte ein direkter Vergleich der CEUS-Muster von HCC, intrahepatischem cholangiozellulären Karzinom (iCCA) und nicht-HCC-nicht-iCCA-Läsionen; der histologische Befund diente als Referenzstandard.

Ergebnis 517 Hochrisikopatienten wurden prospektiv rekrutiert. Die weitere Analyse dieser Studie beschränkte sich auf die 395 Patienten mit histologischen Befunden. Die endgültige Diagnose ergab HCC in 316 und iCCA in 26 Fällen. Insgesamt zeigten 85,8 % der HCCs ein arterielles Hyperenhancement (APHE). APHE mit nachfolgendem Kontrastmittel-Auswaschen fand sich bei 72,8 % der HCCs und 50 % der iCCAs und nicht-HCC-nicht-iCCA-Malignome (p< 0,05). Frühes, starkes Auswaschen war mit iCCAs assoziiert, während HCCs meist ein spätes, mildes Auswaschen zeigten (mit Beginn erst nach >4-6 Minuten bei 10 % der HCCs).

Schlussfolgerung Unsere prospektive, multizentrische Studie bestätigt, dass die meisten HCCs ein typisches Muster von APHE mit spät beginnendem, mildem Kontrastmittel-Auswaschen zeigen; wenn auch zu einem etwas geringeren Prozentsatz als zuvor aus retrospektiven Daten angenommen. Ein zusätzlicher Untersuchungszeitpunkt nach 4-6 Minuten bei HCCs mit fehlendem Kontrastmittel-Auswaschen nach 3 Minuten lässt bei 10 % der Fälle ein Auswaschen erkennen.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

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