Z Gastroenterol 2021; 59(08): e267-e268
DOI: 10.1055/s-0041-1733769
Endoskopie: Technik, die hilft
Freitag, 17. September 2021, 10:30-11:50 Uhr, Saal 4
Endoskopie

VACStent - ein Device aus gecovertem Stent und endoluminalem Vakuumschwamm: Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Machbarkeitsstudie

J Lange
1   Kliniken der Stadt Köln Klinikum Köln Merheim, Viszeral-, Tumor-, Transplantations- und Gefäßchirurie, Köln, Deutschland
,
G Kähler
2   Universitätsmedizin Mannheim, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Mannheim, Deutschland
,
J Bernhardt
3   Klinikum Südstadt Rostock, Diagnostische und interventionelle Endoskopie, Rostock, Deutschland
,
J Knievel
4   Universität Witten/Herdecke, Zentrum für klinische Studien, Köln, Deutschland
,
MM Heiss
1   Kliniken der Stadt Köln Klinikum Köln Merheim, Viszeral-, Tumor-, Transplantations- und Gefäßchirurie, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Therapie von Leckagen am oberen GI-Trakt hat sich durch den Einsatz von gecoverten Stents und der endoskopischen Vakuumtherapie (EVT) deutlich verbessert, wobei beide Verfahren spezifische Limitationen aufweisen. Der neuentwickelte VACStent ist in der Lage die Vorteile beider Verfahren als Device zur Therapie von Leckagen im Gastrointestinaltrakt zu nutzen mit Vakuum-unterstützter Drainage des Wundsekrets über den Schwammzylinder bei gleichzeitig erhaltener Passage.

Ziele Ziel dieser Machbarkeitstudie war es die klinische Anwendung dieses neuen Device im Hinblick auf Applizierbarkeit, Funktionalität, Nebenwirkungen und Komplikationen zu prüfen. Eingeschlossene Patienten zeigten die klassischen Indikationen der VAC und Stent Behandlung mit postoperativer Anastomoseninsuffizienz, spontaner/iatrogener Perforation und Fistelbildung.

Methodik Insgesamt wurden 15 Patienten in dieser prospektiven, mutizentrischen Machbarkeitsstudie mit dem VAC Stent behandelt. Die Applikation des VAC-Stent, die VAC-Stent Wechsel und der postinterventionelle Verlauf wurden dokumentiert und ausgewertet.

Ergebnis Es zeigte sich eine technische Anwendbarkeit des Device in allen Fällen mit komplikationsloser Platzierbarkeit. Die Abdichtung und Aufbau des Sogs (80-125 mmHg) war in allen Fällen möglich. Bei einer Behandlungsdauer von 4-63 Tage (Mittelwert 15 Tage) wurden im Durchschnitt 2,7 VAC-Stents appliziert. Der Stent-Wechsel erfolgte nach 2-7 Tagen (Mittelwert 4 Tage). Die Erfolgsrate der Ausheilung der Leckagen war mit 80 % (12/15) vergleichbar mit den publizierten Daten der EVT und Stent Therapien. Schwerwiegende Komplikationen wie Blutungen, Dislokationen oder Migrationen zeigten sich nicht (keine SADE Meldung). Eine Letalität wurde im Studienzeitraum nicht beobachtet.

Schlussfolgerung Der VAC Stent bietet auf Grund seiner Konstruktionsweise eine Lösung für die wesentlichsten Probleme des gecoverten Stents (die Stentmigration wird durch Ansaugung an die Darmwand verhindert und gleichzeitig die fehlende Drainagefunktion gewährleistet), wie auch für die des endoluminalen Vakuumschwamms (die Blockade des Darmlumens und die oft schwierige Applikation). Diese Machbarkeitsstudie zeigt, dass die Anwendbarkeit des VAC-Stents sicher und effektiv ist.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

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