Z Gastroenterol 2021; 59(08): e270
DOI: 10.1055/s-0041-1734031
Endoskopie: Technik, die hilft
Freitag, 17. September 2021, 10:30-11:50 Uhr, Saal 4
Endoskopie

OTSG Xcavator - Erste multizentrische Daten zum klinischen Einsatz

M Brand
1   Universitätsklinikum Würzburg, Med. Klinik II, Gastroenterologie, Interventional and Experimental Endoscopy (InExEn), Würzburg, Deutschland
,
J Bachmann
2   Klinikum rechts der Isar der TUM, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
U Hügle
3   Kliniken der Stadt Köln - Holweide, Gastroenterologie, Köln, Deutschland
,
I Rahman
4   University Hospital Southampton, Gastroenterology, Southampton, Vereinigtes Königreich
,
C Schlag
5   Klinikum rechts der Isar der TUM, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, München, Deutschland
,
E Wedi
6   Sana Klinikum Offenbach, Medizinische Klinik II/IV, Offenbach, Deutschland
,
G Braun
7   Universitätsklinikum Augsburg, Medizinische Klinik III, Augsburg, Deutschland
,
O Möschler
8   Marienhospital Osnabrück, Klinik für Innere Medizin/Gastroenterologie/Diabetologie, Osnabrück, Deutschland
,
A Meining
1   Universitätsklinikum Würzburg, Med. Klinik II, Gastroenterologie, Interventional and Experimental Endoscopy (InExEn), Würzburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die endoskopische Behandlung von Pankreasnekrosen, aber auch die Entfernung von Fremdkörpern aus dem Gastrointestinaltrakt, kann mitunter schwierig sein, da hierfür keine geeigneten Instrumente verfügbar sind. Mit dem OTSG Xcavator (Ovesco Endoscopy AG, Tübingen) steht hierfür seit kurzem ein extragroßer Greifer zur Verfügung.

Ziele Ziel dieser Beobachtungstudie war es, erste Daten zur Nutzung des OTSG Xcavator in der Frühphase der Markteinführung zu erheben und standardisiert auszuwerten.

Methodik Vom November 2020 bis April 2021 kam der OTSG Xcavator in 7 Zentren zum Einsatz. Folgende Kriterien wurden dokumentiert: Indikation, Eingriffsdauer, klinischer Erfolg und Komplikationen. Bei der Nekrosektomie wurden zusätzlich der Zugangsweg, Stenttyp, Anzahl ausgeräumter Nekrosestücke, sowie die klinische Handhabung (Reinigung etc.) mit erfasst.

Ergebnis Insgesamt wurden 34 Eingriffe mit dem OTSG Xcavator durchgeführt, hiervon waren 24 Pankreasnekrosektomien (19 transgastral, 3 transduodenal). Der Zugang zur Nekrosehöhle erfolgte in 67 % (n = 16) über einen lumen apposing metal stent (LAMS - Durchmesser 15-20mm). In einem Fall (transduodenal) konnte der Greifer nicht in die Nekrosehöhle eingeführt werden. In zwei Fällen kam es während des Eingriffs zur Dislokation des LAMS. Der technische und klinische Erfolg der Nekrosektomie lag bei 97 %, wobei im Mittel 7 (2-19) Nekrosestücke entfernt wurden (mittlere Eingriffsdauer 47 min (15-120 min). Zur Entfernung des nekrotischen Materials wurde eine Saug/Spülung verwendet, teilweise war zur Reinigung des Instrumentes auch die Entfernung des Endoskops notwendig. Darüber hinaus wurde der OTSG Xcavator zur Entfernung von Blutkoageln bei Ulcusblutung im Duodenum (n = 2), zur Säuberung von Insuffizienzhöhlen vor Endovac-Therapie (n = 4) sowie zur Fremdkörperentfernung in Ösophagus und Magen (n = 4) eingesetzt. Hier lag der technische und klinische Erfolg bei 100 %. Klinisch relevante Komplikationen wurden in keinem der 34 Fälle berichtet.

Schlussfolgerung Erste Daten zeigen, dass mit dem OTSG Xcavator ein neues, intuitiv zu handhabendes und effektives Hilfsmittel für die Pankreasnekrosektomie zur Verfügung steht. Blutkoagel bzw. Fremdkörper können ebenfalls damit entfernt werden.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

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