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DOI: 10.1055/s-0041-1734073
Neurogastroenterologische Störungen und immunologisch vermittelte Nahrungsunverträglichkeiten im Duodenum-Objektivierung durch die Endomikroskopie
Hintergrund Viele Patienten mit neurogastroenterologischen Störungen geben Nahrungsunverträglichkeiten an. Die Objektivierung ist bisher limitiert. Die Endomikroskopie ermöglich den Nachweis von immunologisch vermittelten Duodenalschleimhautreaktionen auf Nahrungsallergene.
Material und Methode Bei Patienten-innen mit neurogastroenterologischen Störungen und Nahrungsunverträglichkeiten (Bauchschmerzen, Meteorismus, Diarrhoe) wurde die Reaktion der Duodenalschleimhaut während einer Ösophagogastroduodenoskopie mittels Endomikroskopie untersucht. Hierbei wurden der spontane bzw. nach lokaler Provokation mit Hefe, Ei, Milch Soja bzw. Weizen induzierte Übertritt von i. v. Fluorescin in das Duodenallumen erfasst. Nach Provokation wurden 6 Schleimhautbiopsien zur Bestimmung der Mastzellen entnommen. Bei allen Patienten-innen waren Unverträglichkeiten gegenüber Laktose, Fruktose, Sorbit, eine bakterielle Dünndarmfehlbesiedlung und eine glutensensitive Enteropathie ausgeschlossen.
Ergebnisse Die 43 Patienten-innen (81 % Frauen, 46,4 + 15,7 Jahre) zeigten in 25 % einen Spontanübertritt von Fluorescin in das Duodenallumen (“leaky gut”), 5 % nach Hefe, 9 % nach Ei, 46 % nach Soja,12 % nach Milch und 23 % nach Weizen. Die Mastzellen waren nach Provokation in Zahl, Verteilung und Morphologie unauffällig.
Schlussfolgerung Die Endomikroskopie erlaubt bei Patienten mit neurogastroenterologischen Störungen und Nahrungsunverträglichkeiten den Nachweis von immunologisch vermittelten Duodenalschleimhautreaktionen nach Nahrungsallergenprovokation. Die klinische Relevanz ist z. Zt. noch unklar.
Publication History
Article published online:
07 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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