Z Gastroenterol 2021; 59(08): e313
DOI: 10.1055/s-0041-1734149
Endoskopisches Feuilleton
Freitag, 17. September 2021, 09:00-10:20 Uhr, Saal 4
Endoskopie

Konventionelle transkutane Sonographie zur Beurteilung der Lage von prophylaktischen Pankreasstents nach ERCP vor der endoskopischen Bergung - eine prospektive Studie

FA Michael
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
L Gerber
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
N Weiler
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
P Hunyadi
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
N Abedin
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
AL Laguna de la Vera
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
P Stoffers
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
N Filmann
2   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Biostatistik und mathematische Modellierung, Frankfurt am Main, Deutschland
,
S Zeuzem
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
J Bojunga
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
M Friedrich-Rust
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
G Dultz
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Prophylaktisch werden Pankreasstents bei Hochrisikopatienten im Zuge einer endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP) gelegt, um eine post-ERCP-Pankreatitis (PEP) zu verhindern. Internationale Leitlinien empfehlen vor der endoskopischen Entfernung eine Lagekontrolle durch eine Bildgebung. Standardmäßig wird hier ein abdominelles Röntgenbild angefertigt.

Ziele Ziel der vorliegenden Studie war es zu untersuchen, ob die radiologische Stent-Erkennung, durch eine einfache transabdominale Ultraschalluntersuchung ersetzt werden kann.

Methodik Alle Patienten, die zur PEP-Prophylaxe einen Pankreas-Stent erhielten, wurden in die vorliegende prospektive Studie eingeschlossen. Zunächst wurde die Stentposition durch abdominellen Ultraschall bestimmt. Danach wurde zur Verifizierung ein Röntgenbild angefertigt. Im Pankreasgang verbliebene Stents wurden durch eine Ösophagogastroduodenoskopie entfernt. Dislozierte Stents benötigten keine weitere Intervention.

Ergebnis 41 Patienten wurden in diese Studie eingeschlossen. Bei allen eingesetzten Stents handelte es sich um gerade 6 cm lange 5-Fr-Stents mit externem Flansch. In 34 von 41 Fällen (83,0 %) war der Pankreas-Stent am Tag der Untersuchung noch im Gang. 29/34 (85,3 %) Stents wurden durch Sonographie korrekt erkannt. Meteorismus verhinderte in 3/41 (7,3 %) Fällen die Darstellung des Pankreas. Die Sensitivität der sonographischen Stent-Erkennung betrug 93,5 % (29/31). 6 von 7 Stents wurden durch Sonographie korrekt als disloziert erkannt. Hier betrug die Spezifität 85,7 %. Der positive prädiktive Wert betrug 96,7 % (29/30) und der negative prädiktive Wert 75,0 % (6/8).

Schlussfolgerungen Die Sonographie weist Stents im Pankreasgang mit einem ausgezeichneten positiven prädiktiven Wert nach. Dadurch hilft sie, Patienten mit einer Indikation zur Endoskopie zu identifizieren. In der Folge konnte bei etwa 70 % der Untersuchungen auf die Röntgenbildgebung verzichtet werden, was die Strahlenbelastung für den Patienten und das Endoskopiepersonal reduziert.Die Studie wurde von der Ehtikommission des Universitätsklinikums Frankfurt genehmigt (#419/17) und unter clinical.trials.gov (NCT03649399) registriert.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany