TumorDiagnostik & Therapie 2016; 37(02): 69-72
DOI: 10.1055/s-0042-100293
Schwerpunkt: Lungenkarzinome
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Übersicht – Die E-Zigarette in der Tabakentwöhnung

C. M. Bauer
,
M. Kreuter
,
F. Herth
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Publication Date:
18 March 2016 (online)

Lifestyle-Gadget oder Hilfsmittel zum Rauchstopp? Fluch oder Segen? Sargnagel oder Rettungsanker? Kaum ein anderes Produkt ist unter Experten derzeit so heftig diskutiert wie die elektronische Zigarette [1–3]. Während die einen sie ob der chemischen Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe als höchst gesundheitsgefährdend einstufen, betrachten andere sie als eine historische Chance, Millionen Menschenleben zu retten. Dabei ist das Ziel aller Wissenschaftler das gleiche – die enormen durch Zigarettenkonsum verursachten gesundheitlichen Schäden zu minimieren.

Erfunden hat die elektronische Zigarette im Jahr 2000 der Chinese Hon Lik, ein Pharmakologe und Kettenraucher. Hon brachte 2004 mit seiner Firma Ruyan (Deutsch: „fast wie Rauch“) die erste moderne E-Zigarette als neu entwickeltes Mittel zur Raucherentwöhnung auf den Markt [4]. Mittlerweile werden elektronische Zigaretten, die auf dem Verdampfungsprinzip basieren, weltweit hergestellt und via Internet vertrieben, können in Deutschland aber auch im Handel erworben werden.

In Deutschland gehen die Hersteller derzeit von rund 2 Millionen Nutzern der E-Zigarette, sog. „Dampfern“ aus (Stand 2012). Ob das Dampfen von E-Zigaretten gesundheitsgefährdend ist und suchtgefährdendes Potenzial besitzt oder eher für immer mehr Raucher eine „gesündere“ Alternative zum Rauchen von Tabakprodukten darstellt und als Tabakentwöhnungsmittel wirksam sein kann, bleibt bisher ungeklärt und wird stark diskutiert.