Ultraschall Med 2016; 37(01): 118
DOI: 10.1055/s-0042-101188
SGUM-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sektion Gynäkologie/Geburtshilfe – Eine wichtige Information! – Nicht invasives pränatales Screening auf Trisomie 21, 18, 13

Further Information

Publication History

Publication Date:
12 February 2016 (online)

Bezugnehmend auf den BAG-Entscheid vom 15. Juli 2015 möchten wir Sie gerne über die wichtigsten Änderungen orientieren.

  1. Aufnahme des Ersttrimestertests (1.-TT) in die Analysenliste:

    Bedingungen:

    • Zertifizierung der Ärztinnen und Ärzte (Inhaber Fähigkeitsausweis Schwangerschafts-ultraschall SGUM, Kursteilnahme US-Kurs 11-14 SSW, Einsendung von 5 NT Messungen mit Teilnahme am Audit (s. Homepage SGUMGG)

    • Verwendung anerkannter Software zur Risikokalkulation (aktuell: von FMF Deutschland oder FMF London zertifiziert)

    Zeitpunkt:

    • 1.-TT ab SSW 11+1 – SSW 14+0 (SSL 45-84mm) als combined Test

    • Blutentnahme für PAPP-A und freies beta-HCG auch möglich ab SSW 9+0 bei zweizeitigem Vorgehen. Dabei ist zu beachten, dass die SSL und NT-Messung nachträglich dem Labor mitgeteilt werden muss, wenn Sie nicht selbst die Berechnung durchführen.

  2. Aufnahme des nicht invasiven pränatal Tests (NIPT) in die Analysenliste für Einlingsschwangerschaften
    Bedingungen zur Kostenübernahme des NIPT für die Trisomien 21, 18 und 13 durch die Krankenkassen:

    • vorangegangener Ersttrimester-Test mit einem Risiko > 1:1000 ( z.B. 1: 520 oder 1:800)

    • bei alleiniger Altersindikation erfolgt für NIPT keine Kostenübernahme

Jede Schwangere muss vor allfälligem pränatalem Screening über alle dafür geeigneten Untersuchungsmöglichkeiten bzw. Testverfahren beraten werden.

Die Altersindikation (35-jährig) oder ein äquivalentes Risiko nach 1.-TT (1:300) gilt weiterhin als Indikation zur invasiven Chromosomenuntersuchung, wenn die Schwangere eine diagnostische Chromosomenanalyse wünscht. Die Kostenübernahme durch die Krankenversicherung bleibt weiterhin gültig.

Bitte beachten Sie, dass Sie wegen der Kostenübernahme für den 1.-TT zertifiziert sein sollten und dass dann dementsprechend auch mit den zertifizierten Softwareprogrammen die Risikokalkulation durchgeführt werden kann. Die nächsten Kurse für die Zertifizierung und weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der SGUMGG (www.sgumgg.ch).

Akademie feto-maternale Medizin (AFMM)
Schweizerische Arbeitsgruppe 1.-TT (CH-1TT)
Schwangerschaftskommission SGUM
SGUMGG