Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2018; 53(05): 395-398
DOI: 10.1055/s-0042-101662
Pssst … AINS-Secrets!
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pssst … AINS-Secrets: heute aus der Urologie – TUR-Syndrom

Daniel Gill-Schuster
,
Martin Bergold
,
Lars Holzer
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Publication History

Publication Date:
17 May 2018 (online)

Die AINS-Secrets sind anästhesiologische Kurzgeschichten aus dem Alltag – praxisnah und mit einer Prise Humor zusammengefasst von erfahrenen Klinikern. An konkreten Beispielen wird gezeigt, worauf es ankommt und wie Sie möglichen Stolpersteinen aus dem Weg gehen. Heute kümmert sich Dr. C. um einen Patienten in der Urologie, der mit niedrigem Quick-Wert und unter Enoxaparin-Medikation operiert werden soll.

Kernaussagen
  • Je nach Erkrankung erhöht sich das Risiko, nach Absetzen der therapeutischen Dauermedikation vor einem Eingriff eine Thrombose zu erleiden.

  • Daher muss bis zur Operation ein Bridging mit niedermolekularen Heparinen oder Heparin durchgeführt werden.

  • Zur Anhebung des Quick-Wertes kann Prothrombinkonzentrat (PPSB) verabreicht werden.

  • Als Faustformel gilt: (Ist-Quick-Wert – Soll-Quick-Wert) × KG des Patienten = zu verabreichende Menge an PPSB

  • Das TUR-Syndrom kann sich durch kardiale, renale oder neurologische Symptome äußern.

  • Therapie ist der langsame Ausgleich der Hyponatriämie, da sonst eine zentrale pontine Myelose droht.

 
  • Literatur

  • 1 Bauersachs RM, Schellong S, Haas S. et al. Überbrückung der oralen Antikoagulation bei interventionellen Eingriffen. Dtsch Arztebl International 2007; 104: 1237
  • 2 Rossaint R, Werner R, Zwissler B. Hrsg. Die Anästhesiologie. Allgemeine und spezielle Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin. 2. Aufl.. Heidelberg: Springer; 2008: 683-685