Radiopraxis 2016; 9(03): 159-166
DOI: 10.1055/s-0042-105815
CRTE/CPD – Zertifizierte Fortbildung mit der Radiopraxis
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MedAustron – Ionentherapie in Österreich

MedAustron – Ion beam therapy in Austria
H. Hentschel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. September 2016 (online)

MedAustron, das Zentrum für Ionentherapie und Forschung in Wiener Neustadt/Österreich, wird Ende 2016 den Patientenbetrieb aufnehmen. Die Behandlung mit Protonen und Kohlenstoffionen stellt eine Erweiterung des radioonkologischen Therapiespektrums dar. Bedingt durch das physikalische Verhalten der Ionen bezüglich der steuerbaren Eindringtiefe und Energiedeposition in Materie ist eine verbesserte Schonung der umgebenden gesunden Organe und Gewebe möglich. Die Radiologietechnologen können in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Radioonkologen und Medizinphysikern entscheidend zur erfolgreichen Behandlung von Tumorpatienten beitragen.

Abstract

By the end of 2016, MedAustron – center for ion beam therapy and research in Wiener Neustadt, Austria will go into clinical operation. Radiotherapy with protons and carbon ions widens the radiooncological spectrum of therapies. It is possible to reduce side effects in surrounding healthy tissue, due to the characteristic physical properties of charged particles, regarding penetration depth and energy deposition. In such an expressively interdisciplinary environment, the radiotherapy technologists, together with radiation oncologists and medical physicists, are contributing to a successful treatment of cancer patients.

Kernaussagen
  • Die Ionentherapie gewinnt an Bedeutung. Weltweit befinden sich in 20 Staaten mehr als 100 Zentren in Betrieb bzw. in der Planungs- oder Bauphase.

  • Die Reichweite von Ionen kann durch die Teilchenenergie gesteuert werden. Die Dosisbelastung hinter dem Zielvolumen ist sehr gering.

  • Im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie mit Photonen kann gesundes und an das Zielvolumen angrenzendes Gewebe besser geschont werden.

  • Die medizintechnische Ausstattung gestaltet sich aufwendig, da es nur wenige kommerzielle Anbieter für ionentherapiespezifische Anwendungen gibt.

  • Die Arbeitsabläufe der RadiologietechnologInnen entsprechen im Wesentlichen der konventionellen Strahlentherapie, jedoch unter Verwendung spezialisierter Geräte.

 
  • Literatur

  • 1 Jermann M. Particle Therapy Statistics in 2014. Int J Particle Ther 2015; 2: 50-54
  • 2 Bryant PJ, Badano L, Benedikt M et al. Proton-Ion Medical Machine Study (PIMMS). Onkologie 2000; 340