Laryngorhinootologie 2016; 95(09): 636-638
DOI: 10.1055/s-0042-107355
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Souvenir einer endoskopischen NNH-Operation

A Souvenir from a FESS
A. A. Lehner
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Hals- und Gesichtschirurgie, Luzerner Kantonsspital, Luzern, Schweiz
,
C. Schlegel-Wagner
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Hals- und Gesichtschirurgie, Luzerner Kantonsspital, Luzern, Schweiz
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Publication Date:
18 July 2016 (online)

Fallbeschreibung

Wir berichten von einem 24-jährigen Patienten, der sich mit einer indolenten Schwellung im Bereich des medialen Anteils des rechten unteren Augenlides an unserer Klinik vorstellte. Er erwähnte uns, dass 1 ½ Jahre vorher wegen einer chronischen Rhinosinusitis eine rechtsseitige endoskopische Infundibulotomie, Kieferhöhlenfensterung und Frontosphenoethmoidektomie durchgeführt worden war. Damals kam es intraoperativ zu einer umschriebenen Verletzung der Lamina papyracea mit freiliegender Periorbita posterior der Bulla ethmoidalis. Postoperativ zeigte sich als Folge der Dehiszenz der Lamina papyracea ein umschriebenes Unterlidhämatom und später nach Schnäuzen ein leichtes Luftemphysem des Unterlides. Innert 3 Wochen kam es zu einer vollständigen Abheilung, und der Patient war beschwerdefrei. 5 Monate postoperativ kam es jedoch zu einer schmerzlosen Schwellung am rechten medialen Unterlid. Da die Schwellung persistierte, wurde bei Verdacht auf eine Tränenwegspathologie eine Dakryozystografie durchgeführt. Dabei zeigte sich eine Dilatation des rechten Tränensackes, weswegen eine Stenose im Bereich des Tränenganges postuliert wurde ([Abb. 1]). Der Patient gab zwar keine Epiphora an, jedoch intermittierende Schmerzen über der rechten Stirnhöhle und eine posteriore Rhinorrhoe. Ergänzend wurde eine Computertomografie der NNH durchgeführt, welche eine Verschattung des rechtsseitigen Sinus frontalis zeigte.

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Abb. 1 Dakryozystografie rechts. Pfeile: 1. dilatierter Tränensack, 2. postulierte Tränenwegsstenose.

12 Monate nach Erstoperation wurde beim Patienten eine rechtsseitige endoskopische Revisions-Frontoethmoidektomie und Dakryozystorhinostomie durchgeführt. Postoperativ waren die posteriore Rhinorrhoe und auch die Schmerzen über dem Sinus frontalis verschwunden.

Da die Schwellung am rechten Unterlid hingegen persistierte, stellte sich der Patient 4 Monate postoperativ in der ambulanten Sprechstunde unserer Klinik vor.