Dialyse aktuell 2016; 20(05): 222-223
DOI: 10.1055/s-0042-108844
Expertentipp
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Jenseits der LDL-Cholesterin- und Lp(a)-Absenkung

Pleiotrope Effekte der Lipoproteinapherese auf das extravasale System?
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Publikationsdatum:
24. Juni 2016 (online)

Unter dem Begriff „Pleiotropie“ versteht man den Effekt eines Therapieverfahrens, der neben der Hauptwirkung, z. B. Lipidsenkung, zusätzlich den Krankheitsverlauf auf anderen Ebenen günstig beeinflussen kann, z. B. Reduktion von Inflammationsprozessen durch Aktivitätsminderung bestimmter Lymphozyten oder Makrophagen. Schon früh wurde der Begriff „Pleiotropie“ bei Statinen beobachtet, da neben der LDL-Cholesterin-Absenkung weitere komplexe, aber positive Effekt wie z. B. Reduktion von Entzündungsprozessen im atherosklerotischen Plaque erzielt werden konnten [1].

Bei der Lipoproteinapherese (LA) finden sich ebenfalls auf unterschiedlichen Ebenen pleiotrope Effekte, deren Vielschichtigkeit in den bisher bekannten komplexen Zusammenhängen und Prozessen bis heute noch nicht vollständig verstanden sind. Ziel dieser Übersicht ist es, bislang bekannte Effekte auf extravasaler Ebene zu betrachten. Die Effekte der LA auf die intravasale Ebene wurde schon in einer früheren Publikation in dieser Zeitschrift diskutiert [2]. Insgesamt führt, klinisch betrachtet, die Summe dieser vielschichtigen Effekte zu einer erheblichen Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse bei hypercholesterinämischen Patienten unter chronischer LA [3] [4].