Drug Res (Stuttg) 2016; 66(S 01): S31-S34
DOI: 10.1055/s-0042-112397
Symposium der Paul-Martini-Stiftung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine Übersicht über Therapiefortschritte in den letzten 50 Jahren beim Metastasierten Melanom

D. Schadendorf
Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Essen
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Publication Date:
02 November 2016 (online)

Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) ist ein von den Melanozyten abgeleiteter maligner Tumor. Trotz aller Anstrengungen zur Aufklärung und Prävention steigt die Zahl der Melanompatienten stetig. In Deutschland wird die Inzidenz aktuell auf ca. 20 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner geschätzt; die Inzidenztrends zeigten einen dreifachen Anstieg über die letzten 30 Jahre. Auch wenn in Deutschland ein Großteil der Melanome in einem sehr frühen Stadium mit geringem Metastasierungsrisiko entdeckt wird, ist das Melanom auf Grund seiner Aggressivität im metastasierten Stadium für 80 % Todesfälle durch Hautkrebs verantwortlich. Das fehlende Ansprechen auf Chemotherapie hat das Dogma „hohe Therapieresistenz“ des metastasierten Melanoms begründet. Das 1975 zugelassene Alkylans, mit dem in klinischen Studien ein klinisches Ansprechen um 10 % und ein medianes Überleben von 8–11 Monaten reproduzierbar erreichbar wurde, war lange Zeit das einzige beim Melanom zugelassene Medikament. Die 2-Jahresüberlebensrate rangierte um 25 %.