Drug Res (Stuttg) 2016; 66(S 01): S26-S27
DOI: 10.1055/s-0042-112403
Symposium der Paul-Martini-Stiftung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävention und Behandlung von Thrombosen

A. Greinacher
Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. November 2016 (online)

In den 1960er Jahren standen zur Prävention und Behandlung von Thrombosen zwei Medikamentenklassen zur Verfügung, Vitamin-K-Antagonisten und unfraktioniertes Heparin. Beide Klassen sind heute noch Grundpfeiler der antithrombotischen Arzneimitteltherapie, können jedoch erhebliche Nebenwirkungen haben, was eine regelmäßige Überwachung des Patienten erfordert. Meine Forschungsarbeit ist maßgeblich davon geprägt, ein besseres Verständnis dieser unerwünschten Arzneimittelwirkungen zu gewinnen und deren Diagnostik und Behandlung zu verbessern. Die Entwicklung einer Vielzahl neuer gerinnungshemmender Medikamente, vor allem in den letzten 20 Jahren, hat entscheidend zu einer sichereren Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten beigetragen. Maßgeblich für die Entwicklung neuer Antikoagulanzien war die Aufklärung der einzelnen Schritte der Gerinnungskaskade, der Struktur des Gerinnungsfaktors X bzw. Xa in seiner aktivierten Form, sowie des Thrombins. Heute stehen eine Vielzahl von Medikamenten zur Prävention und Behandlung von Thrombosen zur Verfügung, die mindestens so effektiv sind wie Heparin und Vitamin-K-Antagonisten, jedoch weniger unerwünschte Wirkungen zeigen und einen geringeren Überwachungsaufwand erfordern.