Drug Res (Stuttg) 2016; 66(S 01): S13-S14
DOI: 10.1055/s-0042-114458
Symposium der Paul-Martini-Stiftung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Behandlung der Virushepatitiden – Revolution in 50 Jahren

M. Manns
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Hannover, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig
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Publication Date:
02 November 2016 (online)

Am Anfang stand die Entdeckung des sogenannten Australia-Antigens im Serum im Jahre 1965, welches sich als Hüllprotein des Hepatitis-B-Virus (HBV) herausstellte und als Basis des HBV-Impfstoffes diente, der 1981 zugelassen wurde. Die anschließende Entdeckung des Hepatitis-B-Virus selbst wurde gefolgt von der Entdeckung des Hepatitis-A (HAV), -D (HDV), -E (HEV) und schließlich zuletzt des Hepatitis-C-Virus (HCV) im Jahre 1989. Die Entdeckung der fünf verschiedenen Hepatitis-Viren wurde gefolgt von Impfstoffen gegen HBV, HAV und HEV und Therapien für die HBV, HDV und vor allem HCV. Diese drei Hepatitisvirusinfektionen können chronisch werden und verursachen somit chronische Hepatitis, Leberzirrhose und Leberzellkarzinom. Die Therapie der viralen Hepatitiden B und C hat sich in den letzten 30 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und erfährt aktuell nach der Einführung Interferon-freier Therapien für die Hepatitis C eine Revolution. Durch sie wurde erstmals eine chronische Virusinfektion des Menschen heilbar. Die wesentlichen Entwicklungen in der Therapie der Virushepatitiden werden zusammengefasst, deren Basis die Entdeckung der einzelnen Viren und anschließend die Aufschlüsselung des jeweiligen Lebenszyklus war.