Dialyse aktuell 2016; 20(08): 414
DOI: 10.1055/s-0042-117408
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Eisensubstitution in der Dialyse

Unter Routinebedingungen bestätigt: parenterale Eisensucrose verringert Erythropoetindosis bei Dialysepatienten
Leoni Burggraf
Neu-Isenburg
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Publication Date:
10 October 2016 (online)

Die renale Anämie ist bei Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz eine häufige Komplikation, vor allem im späteren Verlauf bei einer Dialysepflichtigkeit. Spätestens mit der Einleitung einer Erythropoetintherapie steigen auch die Anforderungen an ein effektives Eisenmanagement. In einer nicht interventionellen Studie (Fer-RARI [1]) wurde nun die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit des parenteralen Eisenkomplexes FerMed® unter Routinebedingungen untersucht.

Dialysepatienten entwickeln aufgrund der Blutverluste während der Behandlung, einer subklinischen chronischen Entzündung und einer verminderten Eisenzufuhr häufig einen Eisenmangel [2] – gerade auch während der Behandlung mit Erythropoetin. Daher empfehlen die europäischen Leitlinien die Gabe mindestens einer Dosis intravenösen Eisens alle 2 Wochen [3].

Parenterale Eisensucrose unter Praxisbedingungen

Die prospektive, nicht interventionelle Beobachtungsstudie Fer-RARI [1] hat nun die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit unter Praxisbedingungen bei Dialysepatienten mit renaler Anämie untersucht. Dazu wurden Daten von 1099 Patienten zu Studienbeginn, nach 3, 6 und 9 Monaten sowie bei der Abschlussvisite nach 12 Monaten erhoben. Von den Probanden wurden 1008 mit bis zu 3 Erythropoetinpräparaten behandelt. Deren mittlere wöchentliche Dosis konnte jedoch im Verlauf der Untersuchung von 109,6 IE/kg auf 95,6 IE/kg reduziert werden.

Zu Beginn der Anwendungsbeobachtung wurde allen Patienten durchschnittlich 352,5 mg parenterale Eisensucrose pro Monat verabreicht. Diese mittlere Dosis konnte während des Beobachtungszeitraums ebenfalls kontinuierlich abgesenkt werden: auf 270,3 mg pro Monat.

Auch die Laborparameter können die positiven Ergebnisse untermauern: So erhöhte sich z. B. der mittlere Hämoglobinwert von 11,34 g/dl auf 11,51 g/dl, bei den nicht mit einem Eisenpräparat vorbehandelten Patienten sogar von 11,01 g/dl auf 11,71 g/dl. Auch der mittlere Hämatokritwert stieg von 34,75 % auf 35,25 % an. Und der Plasmaferritinwert, ein indirekter Marker für die im Körper gespeicherte Menge an Eisen [4], verbesserte sich von 569 µg/l auf 854 µg/l. Die Transferrinsättigung betrug zudem im Mittel 26,1 % zu Beginn der Untersuchung und stieg auf 32,1 % bei Studienende an.


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Wirksam, sicher und verträglich

In der Praxisanwendung konnte somit die Effizienz und Sicherheit des parenteralen Eisensucrosepräparates FerMed® bestätigt werden. Denn nicht nur die Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden von den behandelnden Ärzten überwiegend mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet, auch der Bedarf an Erythropoetin und parenteralem Eisen sank über den gesamten Behandlungszeitraum hinweg ab. Zudem kann ein frühzeitiger Beginn der parenteralen Eisensucrosetherapie die Behandlung mit Erythropoetin vermeiden, verzögern oder zumindest die Dosierung reduzieren [5], [6], [7], [8], [9].

Quelle: Pressemeldung der Medice Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn


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  • Literatur

  • 1 Biggar P. et al Improvement of haematological parameters in anaemic dialysis patients following treatment with iron sucrose. Poster presented at the Annual Meeting of the European Iron Club 07.–10.04.2016; Innsbruck (Österreich)
  • 2 Eckardt KU. Der Nervenarzt. 2014; 3: 6-8
  • 2 Hörl WH, Vanrenterghem Y. Nephrol Dial Transplant. 2005; 20 (Suppl. 03) iii25-iii32
  • 4 Wang W. et al Biochim Biophys Acta. 2010; 1800: 760-769
  • 5 Li H, Wang SX. Blood Purif. 2008; 26: 151-156
  • 6 Reed J. et al Consult Pharm. 2007; 22: 230-238
  • 7 Rottembourg J. et al Nephrol Dial Transplant. 2011; 26: 3262-3267
  • 8 Haddad A. et al Saudi J Kidney Dis Transpl. 2009; 20: 208-211
  • 9 Sunder-Plassmann G, Hörl WH. Nephrol Dial Transplant. 1996; 11: 1797-1802