Reduktion von Treibhausgasen durch die Auswahl von Inhalatoren Reduction of greenhouse gas emissions by choise of inhalors

Hintergrund Das Treibhauspotential der Inhalativa hängt vom verwendeten Gerät ab. Treibgashaltige Dosieraerosole (pMDI) haben einen 10- bis 40-fach höheren CO₂-Fußabdruck (CO₂ FA) im Vergleich zu Pulverinhalatoren (DPI).

Zielstellung Die Umsetzbarkeit und Relevanz der Umstellung von pMDI auf DPI bezüglich des CO₂ FA und der Kosten wurde in einer pGP unter Alltagsbedingungen untersucht.

Methode Auf Basis der Verordnungen des 1. Quartals 2020 (1/2020) und des 1. Quartals 2021 (1/2021) einer pGP wurden der Effekt einer Umstellung von pMDI auf DPI auf den CO₂ FA und die Kosten ermittelt.

Ergebnisse Bei 2.610 (1/2020) und 2.693 (1/2021) Fällen wurden in der pGP 184.297 bzw. 164.165 definierte durchschnittliche Tagesdosen (DDD) rezeptiert. Der Anteil der DPI konnte von 49,2% (1/2020) auf 77,8 % (1/2021) erhöht werden ([Tab. 1]).

Die Relation der DPI und pMDI änderte sich im Vergleichszeitraum weder bei den sächsischen Pneumologen noch bundesweit.

Abb. 1 Anteil der von Pneumologen verordneten DPI an Inhalatoren gemessen in DDD in 1/2020 und 1/2021 ((A) alle Wirkstoffe, (B) nur BA, ICS, ICS+BA)).

Tab. 1 Anzahl Inhalatoren und Anteil DPI nach Wirkstoffklasse.

Es konnten in der pGP im Vergleich 1/2020 und 1/2021 35.000 – 40.000 kg CO₂-Äquivalent (CO₂ e) eingespart werden. Eine Kostensteigerung war im Vergleich zum Bundesdurchschnitt nicht zu beobachten. Wenn die ambulante tätigen Pneumologen bundesweit ebenfalls 75 % DPI verordneten, wäre eine Einsparung von 11.650 Tonnen CO₂ e möglich.

Schlussfolgerung Die inhalative Behandlung kann im Alltag von pMDI auf DPI umgestellt werden. Eine wesentliche Einsparung von Treibhausgasemissionen ist ohne relevante Kostensteigerung möglich.

Publication History

Article published online:
11 May 2022