Rofo 2022; 194(S 01): S13
DOI: 10.1055/s-0042-1749789
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik

Bestimmung des Schweregrads der Leberzirrhose in der Leber-MRT mittels Mapping des extrazellulären Volumens

Autoren

  • N Mesropyan

    1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
  • P Kupczyk

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • L Dold

    3   Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • M Praktiknjo

    3   Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • J Chang

    3   Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • A Isaak

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • C Endler

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • D Kravchenko

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • M A Sprinkart

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • C C Pieper

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • D Kuetting

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • C Jansen

    3   Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • U Attenberger

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • A J Luetkens

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
 

Zielsetzung Die Schweregradabschätzung der Leberzirrhose ist für das Patientenmanagement und die Prognoseabschätzung wichtig. Die Leber-MRT mit Mapping des extrazellulären Volumens (EZV) eignet sich möglicherweise zur Differenzierung unterschiedlicher Child-Pugh Stadien bei Leberzirrhose.

Material und Methoden In diese retrospektive Studie wurden 90 Patienten (68 Patienten mit Leberzirrhose und 22 lebergesunde Patienten) bei denen eine multiparametrische Leber-MRT bei 1,5 Tesla durchgeführt wurde eingeschlossen. T1-Relaxationszeiten vor und nach Kontrastmittelgabe wurden mittels T1 Mapping Technik bestimmt und das EZV berechnet. Der Child-Pugh Score wurde berechnet. Die einfaktorielle ANOVA mit Tukey post-hoc Test, die Spearman Rangkorrelation und eine ROC Analyse wurden für die statistische Analyse verwendet.

Ergebnisse Die native T1-Relaxationszeit der Leber war in Abhängigkeit des Child-Pugh Stadiums erhöht: 620±79 ms (Child A) vs. 667±73 ms (Child B) vs. 828±91 ms (Child C), P<0,001. Das Leber-EZV war höher bei Patienten mit Leberzirrhose als bei lebergesunden Patienten (40±12% vs. 26±5%, P<0,001) und zeigte eine Assoziation mit den Child-Pugh Stadien (33±6% (Child A) vs. 40±5% (Child B) vs. 53±1% (Child C), p<0,001). Das EZV korrelierte mit dem Child-Pugh Score (r=0,64, P<0,001). Das EZV hatte eine höhere diagnostische Wertigkeit als die native T1-Relaxationszeit zur Differenzierung zwischen den Child Stadien A und B (Fläche unter der Kurve (AUC): 0,79 vs. 0,65; P<0,001), und B und C (0,94 vs. 0,91; P<0,001).

Schlußfolgerungen Die Leber-MRT mit Mapping des EZV hat eine hohe diagnostische Wertigkeit zur Differenzierung unterschiedlicher Child-Pugh Stadien einer Leberzirrhose. Das EZV stellt möglicherweise einen neuen, nicht-invasiven bildgebenden (imaging-based) Biomarker für die Bestimmung des Schwergrades einer Leberzirrhose dar.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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