Rofo 2022; 194(S 01): S24
DOI: 10.1055/s-0042-1749821
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie

Behandlung des benignen Prostatasyndroms (BPS) mittels Prostataarterienembolisation: Potenzial der präinterventionellen MR-Angiographie zur Optimierung von Arbeitsablauf und klinischem Ergebnis

Autoren

  • J T Vogl

    1   Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe Universität, Institut f. Diagn. u. Intervent. Radiologie, Frankfurt a. M.
  • S El Nemr

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Frankfurt, Frankfurt am Main
  • L Alizadeh

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Frankfurt, Frankfurt am Main
  • E N Nour Eldin

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Frankfurt, Frankfurt am Main
 

Zielsetzung Evaluation des Einflusses der präinterventionellen MR-Angiographie (MRA) auf die Prostataarterienembolisation (PAE) bezüglich Arbeitsablauf, Strahlendosis und klinischem Ergebnis.

Material und Methoden 259 Patienten (Mittelwert 68,28±8,69;

Bereich 41-92) mit benignen Prostatasyndrom (BPS) schwerer Symptomatik, die sich zwischen 01/17 und 12/20 einer PAE unterzogen hatten, wurden retrospektiv untersucht. Eine präinterventionelle MRA wurde durchgeführt bei 137 Patienten vs. 122 Patienten ohne präinterventionelle MRA. MR-Bilder wurden hinsichtlich Prostataarterien (PA)-Ursprung, Volumetrie der Prostatadrüse und ADC-Werten evaluiert. Der Einfluss der MRA auf den Arbeitsablauf der PAE und die Strahlendosis wurde untersucht. International-Prostate-Symptom-Score (IPSS), Quality-of-Life (QoL) und International-Index-of-Erectile-Function (IIEF) wurden vor und nach PAE evaluiert, um die klinische Verbesserung zu untersuchen.

Ergebnisse Der PA-Ursprung wurde in 100% der Fälle identifiziert (31% A. vesicalis inf., 27% A. pudenda int., 7% A. iliaca int., 8% A. obturatoria, 2% A vesicalis sup., 25% anderer Herkunft). Signifikante Unterschiede bezüglich Volumenreduktion (-20±13 ml mit MRA vs. -17±9 ml ohne MRA) und Reduktion des ADC-Wertes (-78±111 10-6mm2/s mit MRA vs. -45±99 10-6 mm2/s) s ohne MRA) wurden nachgewiesen. Der Arbeitsablauf während der PAE wurde aufgrund pathologischer Befunde bei der MRA bei 16 Patienten verändert. Strahlendosis (5518,54 ± 6677,97 µGym2 mit MRA vs. 23963,50 ± 19792,25 µGym2 ohne MRA) und Durchleuchtungszeiten (19,35 ± 9,01 min mit MRA vs 27,45 ± 12,54 min ohne MRA) waren mit MRA signifikant niedriger. Die MRA-Gruppe zeigte eine signifikant größere Verbesserung der IPSS-Reduktion (-11±8 Punkte mit MRA vs. -7±9 Punkte ohne), während QoL (-2±1 Punkte mit MRA vs. -2±2 Punkte ohne) und IEF (2 ±10 Punkte mit MRA vs. 1±11 Punkte ohne) keine signifikanten Unterschiede aufwiesen.

Schlußfolgerungen Die präinterventionelle MRA verbessert den Arbeitsablauf und das klinische Ergebnis von PAE signifikant bei gleichzeitiger Reduktion der Strahlendosis.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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