Rofo 2022; 194(S 01): S32
DOI: 10.1055/s-0042-1749843
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Sonstige Interventionen)

Beurteilung des technischen und klinischen Erfolges der perkutanen transhepatischen Drainage (PTCD) im Rahmen der Behandlung einer postoperativen biliären Insuffizienz mittels Eskalationsstrategie.

Authors

  • M Misbahuddin-Leis

  • K Dubasz

    2   Abteilung der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie, Sana Klinikum Hof GmbH, Hof
  • M Ankolvi Javeed

    2   Abteilung der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie, Sana Klinikum Hof GmbH, Hof
  • M Mishra

    2   Abteilung der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie, Sana Klinikum Hof GmbH, Hof
  • C Graeb

    3   Abteilung der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Sana Klinikum Hof GmbH, Hof
  • B Radeleff

    2   Abteilung der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie, Sana Klinikum Hof GmbH, Hof
 

Zielsetzung Die operative Behandlung der postoperativen Insuffizienz in den Gallengängen, BDA und Zystikusstumpf ist mit einer hohen Morbidität (22 – 37%) und Mortalität (3 – 18%) verbunden. Die Insuffizienz der biliodigestiven Anastomose (BDA) ist mit 0 bis 5% und die des Cysticusstumpf mit 0,3 bis 3% eine häufige Komplikation nach den diversen biliodigestiven Eingriffen an Leber und Pankreas.

Material und Methoden Wir analysierten retrospektiv (vom 1.1.2018-1.10.2021) 24 Patienten (9 Männer, 15 Frauen, Durchschnittsalter 69,33 ± 12,08 Jahre (Range 45-93), die mit einer postoperativen Insuffizienz der Gallengänge von der viszeralchirurgischen Abteilung zur interventionellen radiologischen Behandlung der Insuffizienz überwiesen wurden. Sie erhielten eine PTCD mit einer Eskalationstrategie (6-12F) und individuell von Hand angepasster Drainage (seitliche Drainagen-Löcher unter Ausparung der Insuffizienz) und ggf. zusätzliche perkutane interventionellen Zieldrainagen bei perihepatischen Biliome.

Ergebnisse Insgesamt führten wir bei den 24 Patienten 117 Eingriffe (PTCD und Drainagen) durch. Die durchschnittliche interventionelle Therapie dauerte 56,87 ± 68,48 Tage (Range 2-239). Wir fanden eine technische Erfolgsrate von 95,83 % und eine klinische Erfolgsrate von 58,3 % (Erfolg bei 15 Patienten, erfolglos bei 2, Abbruch unter laufender interventioneller Therapie in 7). Es traten 2 (8,80 %) schwere Komplikationen nach den Interventionen (2 Leberhämatom) auf, aber keine interventionsbedingte Mortalität.

Schlußfolgerungen Der Einsatz von PTCD mittels Eskalationsstrategie führt bei der Behandlung der postoperativen Galleninsuffizienz bei einem hohen Prozentsatz der Patienten zur Ausheilung, ohne dass eine operative Versorgung erforderlich wird.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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