Rofo 2022; 194(S 01): S41
DOI: 10.1055/s-0042-1749869
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie

Erste Erfahrungen mit dem Nimbus-Stentretriever: Rescue Device für frustrane mechanische Thrombektomien

Autoren

  • J Boriesosdick

    2   Mühlenkreiskliniken, Johannes Wesling Klinikum Minden, Institut für Radiologie, Minden
  • R Mücke

    1   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Johannes Wesling Klinikum, Minden
  • A Michael

    1   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Johannes Wesling Klinikum, Minden
  • S Saeed

    1   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Johannes Wesling Klinikum, Minden
  • M Pflug

    3   Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie,, Johannes Wesling Klinikum, Minden
  • P Schellinger

    3   Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie,, Johannes Wesling Klinikum, Minden
  • J Borggrefe

    1   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Johannes Wesling Klinikum, Minden
  • C Mönninghoff

    1   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Johannes Wesling Klinikum, Minden
 

Zielsetzung Der Nimbus-Stentretriever (NSR) wurde für die mechanische Thrombektomie (MT) von wandadhärenten Thromben in Hirnarterien entwickelt, bestehend aus einem spiralförmigen Abschnitt und einem tubulären Anteil. Das neue Device soll feste Thrombusanteile am Mikrokatheterostium einklemmen und fixieren. In dieser Studie untersuchten wir die Rekanalisationsergebnisse mit dem NSR nach frustranem Einsatz von herkömmlichen Stentretrievern in den ersten 11 behandelten Fällen.

Material und Methoden 11 Patienten (4 Männer, 7 Frauen; Altersdurchschnitt: 76,7 Jahre) mit Carotis-T-, M1- oder M2-Verschluss wurden retrospektiv mit dem Nimbus-Stentretriever nach frustranen Rekanalisationsversuchen mit herkömmlichen Stentretrievern in der SAVE-Technik verwendet und die Rekanalisationsergebnisse anhand von mTICI-Scores analysiert.

Ergebnisse Bei 11 Patienten wurde der NSR als Second-Line Stentretriever eingesetzt. In allen 11 Fällen gelang es mit konventionellen Stentretrievern nicht, die Hirnarterie mit einer medianen Anzahl von 3 Durchzügen (maximal 5) zu eröffnen. Bei anschließenden Retrieving-Manövern mit dem Nimbus-Stentretriever konnte bei 6 (55%) Patienten erfolgreich ein Thrombus geborgen werden, wobei meistens nur ein Nimbus-Durchzug erforderlich war. In 5 der 6 Fälle konnte durch den NSR eine Rekanalisation entsprechend einem mTICI-Score ≥ 2b erreicht werden, wobei die Verbesserung des mTICI-Scores im Median um 3 mTICI-Stufen gelang. In 5 (45%) von 11 Fällen konnte mit dem NSR keine Rekanalisation erreicht werden, wobei im Median ein Rekanalisationsversuch (maximal 3) vorgenommen wurde.

Schlußfolgerungen In dieser unizentrischen Beobachtungsstudie konnte nach frustranen Rekanalisationsversuchen mit herkömmlichen Stentretrievern durch den NSR in 6 (55%) von 11 Fällen ein Thrombus geborgen werden, wobei der mTICI-Score im Median um 3 Stufen verbessert werden konnte.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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