Rofo 2022; 194(S 01): S61
DOI: 10.1055/s-0042-1749928
Abstract
Poster (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie

Zinn-Filter-Einsatz in der Kegelstrahl-CT-Bildgebung des Extremitätenskeletts mit einem multifunktionalen Roboter-Röntgensystem

Authors

  • A Kunz

    1   Universitätsklinikum Würzburg, Inst. f. Diagn. u. Interv. Radiologie, Würzburg
  • K Luetkens

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • H Huflage

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • T Bley

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • T Gassenmaier

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • P J Grunz

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
 

Zielsetzung Die spektrale Abschirmung niederenergetischer Photonen ist ein etablierter Ansatz zur Dosisreduktion bei verschiedenen CT-Anwendungen, wohingegen die Vorteile der Zinnfiltration im Vergleich zu optimierten Spektren bei der Kegelstrahl-CT bisher nicht untersucht wurden. In dieser Studie sollten die Auswirkungen des Zinn-Filter-Einsatzes auf die Strahlenexposition und die Bildqualität von Kegelstrahl-CT-Scans des Extremitätenskeletts mit einem multifunktionalen Roboter-Röntgensystem untersucht werden.

Material und Methoden Ellenbogen-, Hand- und Fußgelenke von Körperspendern wurden mit verschiedenen Kombinationen aus Vorfiltration (Kupfer, Zinn), Röhrenspannung und Strom-Zeit-Produkt untersucht. Die Strahlendosis jedes Protokolls wurde für ein 16 cm Polymethylmethacrylat-Phantom berechnet. Die Bildqualität der Protokolle wurde von fünf Radiologen subjektiv beurteilt und mit Wilcoxon-Rangsummen-Tests verglichen. Fleiss' Kappa wurde berechnet, um die Interrater-Reliabilität zu messen. Als zusätzliches semiquantitatives Kriterium für die Bildqualität wurde das Kontrast-Rausch-Verhältnis (CNR) berechnet.

Ergebnisse Die Strahlendosis lag zwischen 17,4 mGy im klinischen Standardprotokoll ohne Zinnfilter und 0,7 mGy mit Zinnvorfiltration. Die Observer-Ratings und das CNR für zinngefilterte Scans mit 100 kV waren trotz höherer Dosis niedriger als für 80 kV-Studien mit Kupferfilterung (11,2 und 5,6 vs. 4,5 mGy; p<,001). Subjektiv und semiquantitativ bestand kein Unterschied zwischen 100 kV-Scans mit Zinnfilterung und um 75% dosisreduzierten 60 kV-Scans mit Kupferfilterung (subjektiv: p=0,101; CNR: p=0,706). Fleiss' Kappa von 0,597 (95% Konfidenzintervall 0,567-0,626; p<0,001) belegt eine moderate bis gute Interrater-Reliabilität.

Schlußfolgerungen In Situationen ohne ausgeprägte Strahlenhärtungsartefakte scheint die Senkung der Röhrenspannung zur Dosisreduktion bei der Kegelstrahl-CT-Bildgebung der peripheren Gelenke geeigneter zu sein als die Zinnfiltration.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany