Ach du dickes Ei – Kongenitales Mesotheliom bei einem Kalb mit vergrößertem Skrotum

Einleitung Angeborene Tumoren sind generell selten. Beim Rind sind kongenitale maligne Lymphome, Mesotheliome und embryonale Tumoren, z. B. Nephroblastome, beschrieben.

Material und Methoden Ein ca. 3 Wochen altes Fleckviehkalb, das bereits seit seiner Geburt mit einem umfangsvermehrten Skrotum aufgefallen war, wurde kastriert und einige Tage später euthanasiert. Anschließend wurde das Tier obduziert sowie Tierkörper und die separat vorliegenden Processus vaginales mit Hoden histologisch und immunhistologisch untersucht.

Befunde In Bauch- und Beckenhöhle fanden sich ein Aszites von 10 Litern sowie multiple, noduläre, teils infiltrative Umfangsvermehrungen mit weißer, derber, teils speckiger Schnittfläche ausgehend von der Serosa. Gleichartige Veränderungen zeigten sich auch in den Processus vaginales. Der Tumor wies mittelgradig Zytokeratin (CK) 5/6- und hochgradig CK 18-positive sowie einzelne Calretinin-positive Zellen auf.

Schlussfolgerungen Die erhobenen Befunde sprechen für ein kongenitales, peritoneales, epitheloides Mesotheliom mit Invasion in den Processus vaginalis. Mesotheliome sind seltene Tumoren bei Haussäugetieren. Sie kommen in der Pleura, dem Perikard oder dem Peritoneum vor und neigen zu Implantationsmetastasen.

Zootiere, Wildtiere und Geflügel

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Article published online:
07 July 2022