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DOI: 10.1055/s-0042-1749977
Ein seltener Fall bei einer gefährdeten Tierart: malignes epitheloides Mesotheliom beim Prinz-Alfred-Hirsch (Cervus alfredi)
Einleitung Mesotheliome sind seltene Neoplasien, ausgehend von den serösen Auskleidungen der Körperhöhlen. Abgesehen von wenigen Fallberichten bei verschiedenen Cervidenarten liegen über diese Entität bei Prinz-Alfred-Hirschen keine Beschreibungen vor.
Material und Methoden Ein, aus einem Naturreservat stammender, dreizehnjähriger Prinz-Alfred-Hirsch wurde obduziert und Gewebeproben histologisch und immunhistologisch aufgearbeitet.
Befunde Das Tier zeigte eine Kachexie und serosanguinöse Ergüsse in der Brust- und Bauchhöhle. Auf Peritoneum und Pleura fanden sich multiple noduläre Herde. Betroffene Organe schlossen Lunge, Zwerchfell, Leber, Milz, multiple Lymphknoten, Darm und Perikard ein. Die epitheloiden Zellinfiltrate waren in solitären, teils trabekulär angeordneten Nestern arrangiert und wiesen einen hohen Grad an Pleomorphismus auf. Mittels Immunhistochemie zeigten die Tumorzellen eine Expression von epithelialen und mesenchymalen Markern.
Schlussfolgerungen Die makroskopischen, histologischen und immunologischen Befunde sprechen für das Vorliegen eines malignen Mesothelioms. Obwohl sehr selten, müssen Mesotheliome bei Cerviden differentialdiagnostisch bei proliferativen Prozessen innerhalb der Körperhöhlen berücksichtigt werden.
Publication History
Article published online:
07 July 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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