Z Gastroenterol 2022; 60(08): e584-e585
DOI: 10.1055/s-0042-1754966
Abstracts | DGVS/DGAV
Endoskopie
Endoskopische Therapie von Leckagen und Fisteln
Donnerstag, 15. September 2022, 10:40 – 12:24, Saal 8

Eine prospektive Machbarkeitsstudie zur Behandlung von ösophagealen Perforationen mittels eines neuen Hybridstents "VACStent"

S-H Chon
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
J Scherdel
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
F Lorenz
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
I Rieck
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
T Dratsch
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
R Kleinert
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
F Gebauer
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
H Fuchs
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
T Goeser
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
,
C Bruns
1   Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Selbstexpandierbare Metallstents (SEMS) und die endoskopische Vakuumtherapie (EVT) sind endoskopische Therapieoptionen zur Behandlung von Perforationen in der Speiseröhre. VACStent®​ ist eine Hybrid-Variante eines SEMS, die darauf abzielt, die Vorteile von SEMS und EVT in einem Produkt zu kombinieren. Diese einzigartige Konstruktion soll dabei sowohl die Perforationstelle abdichten und gleichzeitig die Wundheilung mit EVT fördern, während die ösophageale Passage erhalten bleibt. Wir stellen die erste prospektive Machbarkeitsstudie des VACStent®​ zur Behandlung von Perforationen und Anastomoseninsuffizienzen im oberen Gastrointestinaltrakt vor.

Material und Methoden Zwischen September 2019 und November 2020 führten wir eine prospektive, unizentrische Studie durch und schlossen alle Patienten ein, die aufgrund verschiedener Arten von Ösophagusperforationen, wie spontane, iatrogene oder Anastomoseninsuffizienzen, einer Therapie mittels VACStent®​ zugeführt wurden.

Ergebnisse Wir schlossen 20 Patienten ein, die sich insgesamt 24 endoskopischen VACStent®​-Implantationen unterzogen. Der technische Erfolg der VACStent®​-Applikation wurde bei allen Eingriffen erreicht (n=24, 100%). Insgesamt wurde der klinische Erfolg (Abheilung der Perforation) mit der VACStent®​-Behandlung bei 60% der Patienten (12/20) erreicht. Es traten keine schweren Komplikationen auf. Die orale Ernährung mit energiereichen Zusatzgetränken jedoch scheiterte bei allen Patienten an der Verstopfung des Saugschlauchs des VACStents®​.

Schlussfolgerung Der VACStent®​ ist eine sichere und technisch durchführbare endoskopische Behandlungsoption für Perforationen und Anastomoseninsuffizienzen des oberen Gastrointestinaltrakts. Unsere Daten konnten jedoch nicht den erwarteten Vorteil der oralen Ernährung der Patienten während der Behandlung mit dem VACStent®​ in seiner derzeitigen Konstruktionsform zeigen. Die Effektivität des VACStent®​ im Vergleich zur EVT oder SEMS-Therapie muss in weiteren Studien untersucht werden.



Publication History

Article published online:
19 August 2022

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