Rofo 2022; 194(S 01): S81-S82
DOI: 10.1055/s-0042-1756578
Abstract
Case-Report
Kopf-/Halsdiagnostik

Chorioretinitis als intraokuläre Mitbeteiligung bei der Granulomatose mit Polyangitis (früher Morbus Wegener) in der Computertomografie

Autoren

  • S Pyka

    1   Klinikum Dortmund, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Dortmund
  • G Drescher

    2   Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Klinikum Dortmund, Dortmund
  • S Schwarz

    2   Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Klinikum Dortmund, Dortmund
  • S Rohde

    2   Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Klinikum Dortmund, Dortmund
 

Einleitung Die Chorioretinitis gehört zu den Uveitiden und bezeichnet eine Entzündung der Choroidea mit Beteiligung der Retina. Als Auslöser kommen oft infektvermittelte Erkrankungen in Betracht (z.B. Mycobacterium tuberculosis, Toxoplasma gondii), aber auch in Verbindung mit immunologisch vermittelten Erkrankungen (z.B. Granulomatose mit Polyangitis oder Sarkoidose). Die Symptomatik ist abhängig von der Lokalisation der Entzündungsherde. Periphere Entzündungen verlaufen meist asymptomatisch und werden oft erst in der ophthalmologischen Untersuchung oder bei einer Bildgebung erkannt. Ist die Macula lutea betroffen, treten rasch starke Sehstörungen auf.

Amamnese Ein 57-jähriger Patient stellt sich vereinbarungsgemäß zur wiederholten Rituximab-Therapie bei vorbekannter c-ANCA positiven Granulomatose mit Polyangitis (ehemals M. Wegener) vor. Bei anhaltender Rhinitis mit teils blutigem Sekret im Rahmen der Grunderkrankung erfolgt ein CT der Nasennebenhöhlen. Neben mehreren Schleimhautschwellungen im Sinus frontalis, ethmoidalis sowie sphenoidalis zeigen sich hyperdense Areale des Bulbus occuli beidseits im Sinne einer Chorioretinitis. Sehstörungen wurden vom Patienten bisher nicht geäußert. Eine ophthalmologische Vorstellung mit regelmäßigen Kontrollen ist unsererseits empfohlen worden.

Diskussion Insbesondere unter einer Immunsuppressionstherapie bei der Granulomatose mit Polyangitis (früher Morbus Wegener) kann es zu diversen organspezifischen Mitbeteiligungen kommen. Die Chorioretinits als intraokuläre Beteiligung sollte immer mit in Betracht gezogen werden, da oft ein asymptomatischer Beginn im weiteren Verlauf zu irreversiblen Sehstörungen führen kann. Neben einer ophthalmologischen Diagnostik kann ergänzend eine Bildgebung mittels CT oder MRT erfolgen. Differentialdiagnostisch sollte bei einer Chorioretinitis auch an eine mögliche Tuberkulose in der Anamnese gedacht werden.

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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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  • Quellen

  • 0 Hahn, G.-A., 2012. Kurzlehrbuch Augenheilkunde. 1. Auflage, Thieme, Stuttgart