Rofo 2022; 194(S 01): S83-S84
DOI: 10.1055/s-0042-1756580
Abstract
Case-Report
Muskuloskelettale Radiologie

Autounfall mit schwerer Bauchwandverletzung

Authors

  • D Vogele

    8   Uniklinik Ulm, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
  • C Kloth

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
  • L Linderich

    2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Ulm, Ulm
  • N Sollmann

    3   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinkium Ulm, Ulm
  • A Beck

    4   Institut für Pathologie, Uniklinikum Ulm, Ulm
  • A Formentini

    5   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Uniklinikum Ulm, Ulm
  • R Albers

    5   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Uniklinikum Ulm, Ulm
  • M Schultheiß

    6   Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Uniklinik Ulm, Ulm
  • D Vogele

    7   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Ulm, Ulm
 

Einleitung Traumatische Verletzungsbeteiligungen der Bauchwand kommen in bis zu 9% aller stumpfen abdominellen Traumata vor [1]. Dem Pathomechanismus liegt eine plötzliche stumpfe Krafteinwirkung auf den Bauchraum zugrunde [2]. Die Druckerhöhung muss stark genug sein, um ein Zerreißen der Bauchwandmuskulatur und der Faszie zu bewirken, häufig vorliegend in Form von Scherkräften [2].

Amamnese Wir berichten über einen 21-jährigen Patienten, der anamnestisch als Fahrer eines PKWs eingeschlafen war und dadurch mit einem LKW frontal kollidiert war. Im Schockraum wurde der Patient intubations- und katecholaminpflichtig. Klinisch zeigten sich eine Abwehrspannung bei prallem Abdomen sowie deutliche Prellmarken im Unterbauch. In der CT-Bildgebung zeigte sich eine komplette muskuläre Diskontinuität mit Verlagerung der Bauchwandmuskultur nach lateral (Abb. 1A). Angrenzende Luftperlen wurden als möglicher Hinweis auf eine assoziierte Perforation der beteiligten Darmabschnitte interpretiert (Abb. 1B). Darüber hinaus waren arterielle Kontrastmittelfahnen mit venösem Pooling des Kontrastmittels an mehreren Stellen des Mesenteriums abzugrenzen (Abb. 1C/D).

Diskussion Traumatische Verletzungsbeteiligungen der Bauchwand liegt häufig eine Einschnürung durch den Sitzgurt im Rahmen des Unfallhergangs zugrunde. Bei vorhandenen Gurtmarken besteht ein signifikant höheres Risiko für schwere intraabdominelle Verletzungen [3]. Es kann als Komplikation abdomineller Einblutungen zu einem Kompartmentsyndrom kommen. Typischerweise ist der Dünndarm am häufigsten betroffen. Scherkräfte können Mesenterialeinrisse auslösen wie auch im oben beschriebenen Fall (Abb. 2).

Zoom
Abb. 1
Zoom
Abb. 2


Publication History

Article published online:
29 August 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany