„Das Strahlen in den Augen meiner Patienten ist der höchste Lohn für meine Arbeit“

Das Gespräch mit Dr. Klaus Strömer, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen, führte Prof. Dr. Peter von den Driesch.

Warum haben Sie die Dermatologie als Fachgebiet gewählt?

Als ich mich für das Fach entschieden habe, war die heutige Innovationskraft und Dynamik noch nicht absehbar, die ohne Zweifel nochmal eine weitere Facette der Faszination ausmacht. Es war meine Doktorarbeit in der Fotobiologie der Haut, die mein Interesse für die Dermatologie geweckt hat. Zugegeben: Auch die überschaubare Anzahl an akut lebensbedrohlichen Erkrankungen und die damit verbundene Hoffnung auf weniger Chaos und Notdienste hat meine Entscheidung beeinflusst.

Sind Sie mit Ihrer Wahl zufrieden und warum?

Zufrieden bin ich aus ganz anderen Gründen. Hier stehen im Vordergrund der Facettenreichtum von Andrologie und Ästhetik bis zur Umweltmedizin, die optische Prägung unseres Faches, die wirtschaftlichen Möglichkeiten und vor allem eben die aus den Fortschritten in der Immunologie erwachsende Dynamik im therapeutischen Armentarium.

Sie haben in Ihrer Karriere viel erreicht. Worauf sind Sie besonders stolz?

Es ist weniger Stolz, eher Dankbarkeit, für die Anerkennung, die mir für diese Arbeit entgegengebracht wird.

Welcher Fall ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?

Ich könnte keinen einzelnen Fall nennen. Vielmehr sind es die glücklichen Gesichter, in die man schaut, wenn man nach langer und/oder schwerer Erkrankung einem Patienten, dem man nachhaltig helfen konnte, wieder begegnet. Das Strahlen in ihren Augen und die neu geschöpfte Hoffnung auf ein unbeschwertes Leben sind bis heute der höchste Lohn für meine Arbeit.

Von wem haben Sie besonders viel gelernt?

Von all den Kolleginnen und Kollegen, die meine Seminare und Vorträge besucht haben. Bis heute lerne ich aus jeder Diskussion mit ihnen, wahrscheinlich mehr als sie von mir.

Was war der beste Rat, den Sie während Ihrer Karriere erhalten haben?

Nimm die Dinge nicht zu ernst.

Was ist momentan die wichtigste Entwicklung in der Dermatologie?

Ohne Zweifel die Fortschritte in der Dermatoonkologie und der Biologica.

Wo sehen Sie die Zukunft der Dermatologie?

In der Mitte der Medizin.

Was raten Sie jungen Kollegen?

So viel wie möglich lernen, nicht damit aufhören und einfach das Fach genießen.

Was machen Sie nach Feierabend als Erstes?

Die Praxistür zu.