Neuroradiologie Scan 2017; 07(02): 93
DOI: 10.1055/s-0043-100881
Aktuell
Zerebrovaskulär
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SAH: Nosokomiale Infektionen prädisponieren zu verzögerter Ischämie

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Juni 2017 (online)

Die Verläufe nach einer Aneurysmaruptur mit Subarachnoidalblutung sind sehr unterschiedlich. Die verzögerte zerebrale Ischämie (DCI) ist mit einer ungünstigen Prognose assoziiert. Neben Vasospasmen der großen Hirngefäße sind elektrische Entladungswellen, Mikrothrombosen, eine beeinträchtigte Autoregulation, Mikrozirkulationsstörungen und inflammatorische Prozesse denkbare Ursachen für eine DCI. Die Studienautoren verglichen die Häufigkeit der DCI von Patienten mit und ohne Krankenhausinfektionen.

Fazit

Infektionen lösen Systemreaktionen wie Thrombozytose, Leukozytose und Zytokinausschüttungen aus, die in der Pathogenese einer DCI bedeutsam sind. Die gesteigerte Konzentration von Adhäsionsmolekülen, Zytokin-induzierte Vasokonstriktion und gesteigerte Blutgerinnung begünstigen die ischämische Spätreaktion. Die Assoziation von nosokomialen Infektionen und DIC sei eher keine kausale Beziehung, sondern ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher, dynamischer Systeme, so die Autoren.