ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2017; 126(03): 94-100
DOI: 10.1055/s-0043-102006
Fortbildung/Funktionsdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aspekte der physiologischen Okklusion

Georg Meyer
,
Heinrich Schülein
,
Olaf Bernhardt
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Publication History

Publication Date:
24 March 2017 (online)

Die okklusalen Strukturen aller natürlichen Zähne eines Individuums sind wachstumsbedingt so aufeinander abgestimmt, das sie innerhalb der Zahnbögen von Ober- und Unterkiefer einer gemeinsamen Geometrie unterliegen, welche auch die Kiefergelenksfunktionen einschließt. Nur so ist ein ungestörtes mechanisches Zusammenspiel beim Beißen, Kauen und Schlucken gewährleistet. Darüber hinaus haben die Zähne sehr wesentliche taktile Aufgaben innerhalb des Kauorgans zu erfüllen, was ebenfalls harmonische Abläufe zwischen biomechanischen und neuromuskulären Funktionen voraussetzten. Bei zahnärztlichen Restaurationen ist es über eine Beachtung dieser Grundlagen hinaus sehr wichtig, die Prinzipien der physiologischen Zuordnung von Ober- und Unterkiefer in der Zentrik zu kennen. In der Vergangenheit wurde häufig der Fehler gemacht, die retralste Grenzposition des Unterkiefers gleichzusetzen mit einer physiologischen Zentrik.

 
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