Zentralbl Chir 2017; 142(04): 371-372
DOI: 10.1055/s-0043-106048
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die laparoskopische Resektion einer Urachuszyste

Laparoscopic Resection of Urachal Cysts
Stephan Rohleder
Klinik für Kinderchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Deutschland
,
Jan Gödeke
Klinik für Kinderchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Deutschland
,
Oliver Münsterer
Klinik für Kinderchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
24 August 2017 (online)

Zusammenfassung

Zielsetzung Der vorliegende Beitrag zeigt Schritt für Schritt die laparoskopische Resektion einer Urachuszyste.

Indikation Der Urachus ist eine extraperitoneale Struktur von der Harnblase zum Nabel ziehend. Obliteriert in der Embryonalphase der Allantois nicht vollständig zum Lig. umbilicale medianum, können Urachusfisteln oder Urachuszysten verbleiben. Klinisch fällt häufig ein anhaltend nässender Nabel bis hin zu umbilikalem Urinaustritt auf. Aufgrund von Infektionen und der Gefahr der malignen Entartung im weiteren Verlauf werden Urachusfisteln oder -zysten i. d. R. chirurgisch entfernt.

Methode Beschrieben wird eine laparoskopische Resektion einer Urachuszyste in Rückenlage. Neben einem 3-mm-Kameratrokar im linken Oberbauch werden hierzu ein 3-mm-Trokar im linken Mittelbauch und ein 3-mm-Trokar epigastrisch platziert. Letzterer wird im Verlauf auf 5 mm für eine 5-mm-Clipzange erweitert. Für die Operation verwenden wir zudem eine 3-mm-30°-Optik und einen 3-mm-Monopolarhaken.

Schlussfolgerung Diese Technik der laparoskopischen Resektion von Urachusanomalien, insbesondere bei Urachusfisteln, ist aus unserer Sicht ein geeignetes minimalinvasives Verfahren. Die beschriebene laparoskopische Operationstechnik ermöglicht eine exakte Präparation und Mobilisierung der Fehlbildung unter direkter Sicht und sichere sowie vollständige Abtragung des Urachus unmittelbar am Blasendach.

Abstract

Objective This video is a step-by-step description of the laparoscopic technique for the resection of urachal cysts.

Indication The urachus is an embryonic extraperitoneal structure between the urinary bladder and the umbilicus. Failure of the allantois to obliterate in utero leads to urachal anomalies such as fistulas or cysts. Because of the risk of infection and malignant degeneration later in life, urachal fistulas or cysts are usually removed by surgical excision.

Method The procedure is performed in supine position with 3 mm trocars in the epigastric angle, the left upper abdomen and the left middle abdomen. During the operation, the trocar in the epigastric angle will be upsized to 5 mm in order to introduce a 5 mm polymer clip applier. We use a 5 mm 30° optic and a 3 mm monopolar hook for dissection.

Conclusion This laparoscopic approach to removing urachal remnants allows for the involved structures to be clearly identified and accurately dissected. A complete resection of urachal remnants is facilitated by direct visualization of the entire anomaly down to the bladder dome.