Sprache · Stimme · Gehör 2017; 41(03): 117
DOI: 10.1055/s-0043-106342
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Depression macht Stimme krank – oder etwa umgekehrt?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. September 2017 (online)

Unter Patienten, die wegen Stimmproblemen einen Facharzt aufsuchen, sind auffallend viele gestresste und oft auch depressive Menschen. Viele Phoniater und Pädaudiologen erkennen einen depressiven Patienten bereits an den charakteristischen Symptomen der Stimmstörung.

Fazit

Die Publikation geht von einem Zusammenhang zwischen Depression und Stimmstörung in der Allgemeinbevölkerung aus, allerdings mit der Einschränkung, dass sich nicht signifikant nachweisen ließ, ob eine Depression Ursache oder Folge von Stimmproblemen war. Besorgniserregend war für die Arbeitsgruppe das Ergebnis, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung mit Stimmstörungen eine Stimmtherapie bekam. Entgegen der Meinung, dass Patienten mit psychischen Problemen mehr medizinische Versorgung beanspruchen, fanden die Forscher depressive Menschen tatsächlich unterversorgt. Eine weiterführende Studie soll klären, ob Patienten mit psychischen Problemen der Zugang zu einer spezifischeren Diagnose und Behandlung erschwert ist.