PiD - Psychotherapie im Dialog 2017; 18(03): 101-103
DOI: 10.1055/s-0043-111302
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die vielen Gesichter der Dissoziation

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Johanna Tränkner
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Publication Date:
07 September 2017 (online)

Das zersprungene Selbst Menschen, die an dissoziativen Störungen leiden, sind in ihrer Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Dissoziativen Störungen, eine sehr heterogene Gruppe von Erkrankungen, liegt als gemeinsames Merkmal die Dissoziation (lat.: trennen, lösen, zerfallen) von Wahrnehmungs- und Gedächtnisinhalten zugrunde. Betroffene Menschen können sich häufig an Aktivitäten nicht erinnern, die sich über Minuten, Stunden oder auch Tage ereignet haben. Auslöser ist meist ein gravierendes psychisches Trauma, das aus dem Bewusstsein durch die Abspaltung von Erinnerungsinhalten verdrängt wird. Die Heterogenität der Symptome macht Diagnostik und Behandlung von dissoziativen Störungen damit zur Herausforderung. Die aktuelle Forschung versucht, noch bestehende Lücken bezüglich Ursachen und Behandlungsempfehlungen zu schließen. Im Internet finden sich qualitative und hilfreiche Adressen zur unmittelbaren Selbsthilfe, Informationen und Beratungsstellen für Betroffene und Angehörige, aber auch für Therapeuten. Professionelle können sich über die Diagnostik, die Behandlung und die Studienlage dissoziativer Störungen informieren sowie Fortbildungen buchen.