Neonatologie Scan 2017; 06(03): 205
DOI: 10.1055/s-0043-114638
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Pharmakologie
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Hohe Gentamycindosis für Frühgeborene in verlängerten Intervallen

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Publication Date:
05 September 2017 (online)

Die rapiden Veränderungen der Nierenfunktion und des Verteilungsvolumens in der ersten Lebenswoche sprechen für das „Extended-Interval Dosing“ (EID) mit einer hohen Startdosis. Die erneute Applikation erfolgt zeitlich adaptiert an eine Spiegelkontrolle nach 22 h. In der Beobachtungsstudie erhielten 39 Frühgeborene nach dem siebten Lebenstag EID-Gentamycin. EID war einer historischen Kontrollgruppe überlegen, effektiv und sicher.

Fazit

Das EID gewährleistete bei Frühgeborenen nach der ersten Lebenswoche zuverlässigere Gentamycinspiegel als die traditionelle Vorgehensweise. Die Autoren räumen ein, dass die Wirksamkeit von EID wegen der geringen Gruppengrößen und wenig Patienten mit schweren hämodynamischen Beeinträchtigungen nur eingeschränkt beurteilbar war. Folgestudien müssten laut den Autoren zudem überprüfen, ob das EID mit selteneren Applikationsfehlern, geringeren Kosten und weniger Pflegeaufwand assoziiert ist.