Editorial

HWS-Beschleunigungstrauma – eine umstrittene Verletzung!

Beschleunigungstrauma, HWS-Distorsion, Whiplash und Whiplash-Associated Disorders (WAD) sind geläufige Begriffe und beschreiben eine Verletzung oder Trauma der HWS in Verbindung mit Beschleunigung, Hyperextension, Entschleunigung und einer peitschenden Flexion.

Die Symptomatik reicht von leichtem Muskelkater bis zu Beschwerden, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Aufgrund der sehr breit gefächerten Symptomatik gestaltet sich die Diagnostik schwierig.

Die Forschung zeigt eine ebenso breite Palette an Schwerpunkten ihrer Studieninhalten und Ziele. Aktuelle Erkenntnisse aus der Schmerztherapie können gut bei bestimmten Patienten mit WAD eingesetzt werden.

Das große Rätsel besteht nach wie vor darin, warum manche Symptome chronifizieren und andere wiederum nicht. Daher sollte als weiteres Behandlungsziel das Verhindern einer Chronifizierung gelten [1,] [2,] [3,] [4].

Der Einführungsartikel von Prof. Christoph Dehner und Professor Michael Kramer liefert ein Update zu Mechanismen, Klassifikation, Diagnostik und Therapie des HWS-Beschleunigungstraumas.

Professor Michele Sterling und Dr. Ashley Smith beschreiben die breitgefächerte Symptomatik sowie Assessment- und Management-Möglichkeiten von Physiotherapeuten. Abschließend zeigt Konstantin Beinert die sensomotorischen Trainingsmöglichkeiten bei Patienten nach einem Beschleunigungstrauma auf.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und vor allem bei der Umsetzung in die Praxis.

Fiona Morrison

• Literatur

• 1 Jull G. Considerations in the physical rehabilitation of patients with whiplash-associated disorders. Spine 2011; 36: S286-S291
• 2 Jull G, Sterling M, Curatolo M. et al. Editorial: Toward lessening the rate of transition of acute whiplash to a chronic disorder. Spine 2011; 36: S173-S174
• 3 Söderlund A, Lindberg P. Long-term functional and psychological problems in whiplash associated disorders. Int J Rehabil Res 1999; 22: 77-84
• 4 Treleaven J. Dizziness, unsteadiness, visual disturbances, and postural control. Implications for the transition to chronic symptoms after a whiplash trauma. Spine 2011; 36: S211-S217